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Vier Medaillen für Matthias Dreisbach bei Vorderlader EM
Die deutschen Vorderladerschützen haben bei den Europameisterschaften im spanischen Granada wieder reichlich Medaillen gesammelt, trotzdem waren sie angesichts zahlreicher knapp verfehlter Podiumsplätze nicht ganz zufrieden. Die Langwaffenschützen waren gewohnt stark und trugen überwiegend zu den Medaillengewinnen bei.
Auf 50 Meter erreichten Peter Käpernick und Walter Massing mit dem Luntenschlossgewehr im Hizadai Replika mit 99 und 98 Ringen einen Doppelsieg. Michael Sturm holte mit 97 Ringen im Tanegashima Replika mit dem Luntenschlossgewehr Silber. Gold gewannen Käpernick, Sturm und Massing im Teamwettbewerb Nagashino mit 288 Ringen. Dieses Trio siegte auch mit der Replika mit 294 Ringen.
Ebenfalls Silber gewann Sturm mit 97 Ringen im Lamarmora Replika mit dem Perkussions-Dienstgewehr. Mit der Originalwaffe gab es für Peter Käpernick und Christian Trumpf nach 97 und 94 Ringen einen Doppelsieg. Das Team Sturm, Alfred Bailer und Thomas Klaner holte für den DSB Bronze im Enfield.
In den 100-Meter-Wettbewerben holte Tania Heber den einzigen deutschen Einzelsieg an den Schlusstagen. Mit 97 Ringen siegte sie im Walkyrie Replika mit dem Perkussions-Freigewehr. Im Amazons-Teamwettkampf siegte Heber zusammen mit Carolin Wägeli und Barbara Ukas klar mit 281 Ringen. Im Maximilian Replika mit dem Steinschlossgewehr gewannen Günter Bitzer und Peter Käpernick mit 95 und 94 Ringen Silber und Bronze. Reiner Holla, Christian Trumpf und Alfred Bailer siegten im Teamwettbewerb Lucca mit der Replika nach 264 Ringen. Holla, Massing und Heber sicherten sich im Alhambra mit 227 Ringen Silber. Gold und Silber gewannen Holla und Heber im Granada Replika mit 91 und 89 Ringen.
„Bei den Kurzwaffendisziplinen war viel Pech im Spiel“, bilanzierte Vorderladerreferent Gerhard Lang. Mattias Dreisbach gewann im Wettbewerb Cominazzo Original mit der Steinschlosspistole nach 86 Ringen Silber, während Hans Zipperer als Vierter mit 84 Ringen ein Ring zu Bronze fehlte. Dreisbach, Valentin und Zipperer gewannen allerdings den Teamwettbewerb Egg deutlich mit 251 Ringen. Einen ungefährdeten Doppelsieg gab es auch durch Volker Valentin und Hans Zipperer im Tanzutsu Original mit der Luntenschlosspistole nach 87 und 85 Ringen. Und das Team Valentin, Zipperer und Hans-Michael Würdinger siegte im Boutet mit der Perkussionspistole mit 274 Ringen.
Mit dem Perkussionsrevolver im Remington Replika gab es Bronze durch Jörg Klock mit 173 Ringen, im Originalwettbewerb Silber durch Mattias Dreisbach mit 172 Ringen. Das Pech jedoch zeigt sich in den vierten Plätzen: Die Deutschen belegten mit den Kurzwaffen gleich sechsmal diesen Rang.
Auch bei den Flintenschützen lief es nicht optimal. Franz Lotspeich gewann zum Abschluss allerdings mit 48 Treffern den Lorenzoni Replika mit der Perkussionsflinte. Im Team wurde er allerdings mit Martin Huber und Roland Robben nach 131 Scheiben nur Vierter, ein Treffer fehlte zu Bronze.
Mit um einen Ring auf 288 verbesserten Europarekord siegte Deutschland mit Michael Sturm, Christian Trumpf und Peter Käpernick im „Kossuth“ mit dem Steinschlossgewehr auf 50 Meter. Michael Sturm und Thomas Klaner holten sich im Einzelwettbewerb „Pennsylvania Replika“ zusätzlich mit 98 und 97 Ringen Gold und Bronze.
Im „Magenta“ mit dem Perkussions-Dienstgewehr auf 100 Meter gewannen Alfred Bailer, Tania Heber und Reiner Holla mit 270 und damit zwei Ringen Vorsprung. Im Einzelwettbewerb „Minie Original“ sicherten sich Peter Käpernick und Christian Trumpf mit 94 und 91 Ringen Gold und Silber. Bronze holte sich Carolin Wägeli im „Minie Replika“ mit 92 Ringen. Peter Käpernick gehörte im „Pauly“ mit dem Original-Perkussions-Dienstgewehr auf 100 Meter ebenso wie Günter Bitzer und Christian Trumpf erneut zum ungefährdeten Siegerteam mit 274 Ringen.
Im prestigeträchtigen Wettbewerb „Pforzheim“ mit dem Perkussionsgewehr auf 50 Meter siegte Deutschland in der Besetzung Walter Massing, Thomas Klaner und Michael Sturm mit 294 Ringen. Im Einzel in der Disziplin „Vetterli Replika“ landeten Tania Heber, Alfred Bailer und Michael Sturm mit jeweils dem Optimum von 100 Ringen sogar einen Dreifacherfolg. Im „Vertterli Original“ siegte Peter Käpernick mit 98 Ringen.
Gold ernteten auch Tania Heber, Alfred Bailer und Michael Sturm nach 292 Ringen im „Rigby“ mit dem Perkussions-Freigewehr auf 100 Meter. Im Einzelwettbewerb „Whitworth“ gewannen Michael Sturm und Tania Heber mit 100 und 98 Ringen Gold und Silber. Mit 518 Ringen ging der Sieg im „Versailles“ mit dem Perkussions-Dienst- und Steinschlossgewehr ebenfalls an Deutschland in der Besetzung Joachim Haller, Reiner Holla, Christian Trumpf, Peter Käpernick und Günter Bitzer.
Vorderlader starten erfolgreich in Europameisterschaften
Das deutsche Team ist erwartungsgemäß gut in die MLAIC-Europameisterschaften in Granada/Spanien gestartet. Mit insgesamt elf Medaillen am ersten Wettkampftag, davon fünf in Gold, zwei in Silber und vier in Bronze sowie zwei neuen Europarekorden haben die deutschen Vorderladerschützen ein erstes Zeichen gesetzt.
Die Höhepunkte des ersten Tages waren zwei neue Europarekorde der Flintenschützen. Franz Lotspeich verbesserte mit zwei nahezu perfekten 24er-Serien den alten Europarekord in der Steinschloss-Einzelwertung (Manton R) auf 48 Treffer. Seine beiden Kollegen, Martin Huber und Roland Robben, machten mit ihren Ergebnissen von 45 und 42 Treffern die Sache nicht nur rund, sondern setzten ebenfalls in der Mannschaftswertung eine neue Rekordmarke mit 135 Treffern. Auch die Plätze eins, zwei und drei gingen an die Deutschen, nachdem Roland Robben, der nur durch den Ausfall von Dirk Willms ins Team nachgerückt war, das Stechen gegen den Spanier Perez-Molero um den dritten Platz für sich entschieden hatte.
Nicht nur Huber bewährte sich als Neuling im Nationalteam, auch Günther Bitzer überzeugte. In der Disziplin Steinschlossmuskete (Miquelet R) sicherte er mit einem fabelhaften Ergebnis von 96 Ringen nicht nur den ersten Platz, sondern legte auch gleichzeitig den Grundstock für den Mannschaftsieg. Die Mannschaft komplettierten Alfred Bailer mit 93 und Peter Käpernick mit 92 Ringen.
Gabriele Haas, ebenfalls neu im Nationalteam, konnte in der Mannschaft „El Alamo“ (Perkussionsrevolver 50 Meter) mit 79 Ringen zum Teamerfolg beitragen. Ihre beiden Kollegen, Jörg Klock (82 Ringe) und Joachim Haller (77 Ringe,) machten das Ergebnis „rund“. Für Klock bedeutete dieses Resultat gleichzeitig Platz zwei in der Disziplin Donald Malson R. Hans-Michael Würdinger holte hier mit 81 Ringen Bronze, wobei Matthias Dreisbach in der gleichen Disziplin – allerdings mit Originalwaffen – mit 79 Ringen ebenfalls Platz drei belegte. Neben den vorgenannten Resultaten sticht noch der dritte Platz in der Mannschaftswertung „Gustav Adolph“ (Steinschlossflinte Original) mit 244 Ringen und den Schützen Christian Sturm, Joachim Haller und Reiner Holla heraus.
Text & Fotos: DSB, Harald Strier/Gerhard Lang