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Spitzensport heute
Im Regelfall werden die Erfolge des Sportlers, des Vereins oder des Verbandes anhand der Medaillen gemessen. Welchen Aufwand der Sportler für seinen Erfolg betreiben muss, ist den meisten jedoch nicht bewusst. Spitzensport heißt 52 Wochen, 7 Tage, 24 Stunden für diesen Sport zu leben. Wer mit vorne dabei sein will, kann nicht eben mal in den Urlaub fliegen oder eine spontane Erholungspause machen. Im Schießsport werden den Kaderathleten zu Anfang der Saison die Termine für das kommende Jahr an die Hand gegeben, damit es mit dem Privatleben möglichst wenige Überschneidungen gibt. Doch dies sind meistens nur die Wettkämpfe und langen Kadermaßnahmen. Diese nehmen dann schon viele Wochenenden im Jahr ein, dazu kommen dann die Trainingseinheiten auf dem Stand und das allgemeine Konditions-, Ausdauer- und Krafttraining. Im Interview mit dem LSB NRW sprach der aktive Sportschütze des SSV Lothe Jan-Hendrik Waldvogt schon davon, das er mindestens zwei Mal, aber meistens drei bis vier Mal unter der Woche auf dem Schießstand ist. Irgendwann davor oder danach versucht man dann noch Zeit für Hausaufgaben und das restliche soziale Leben zu schaufeln.
Wenn es dann aber einmal nicht bis für den ersten Platz gereicht hat, heißt es gleich: "Unsere Sportler zeigen keine Leistung!" Wer an solch eine Aussage glaubt, sollte vielleicht einmal selbst in einem professionellen Verein Mitglied werden. Denn sowohl Sportler als auch Trainer, sowie die Eltern haben mit dem Spitzensport einen Fulltime-Job. Von Training zu Wettkampf und umgekehrt, so lebt sich Spitzensport heute, aber Annerkenung gibt es in den wenigsten Fällen. Eher machen sich die Aussagen der Kritiker kund.
Der Westfälische Schützenbund fördert seine Talente durch gezielten Einsatz von Training und Mitteln schon an der Basis. Durch die von der Jugend eingeführten Talentinseln wird eine solide Basis für den Sportler in seinem Kreis geboten. Hier werden ihm Trainer, Mittel und Möglichkeiten sich zu beweisen gegeben, um weiter voran zu kommen. Über Stützpunktarbeit in den Bezirken, Sichtungen im Land und schlussendlich die professionelle Arbeit in den Landeskadern werden die Athleten mit den bestmöglichen Vorraussetzungen für ihre Wettkämpfe und Sichtungen zum Bundeskader vorbereitet. Die Sportförderstiftung WSB21 wird Athleten des WSB durch effizient eingesetzte Mittel beispielsweise bei Wettkämpfen fördern.
Das alles kostet den Schützen, die Trainer und den Verband in jedem Jahr viel Zeit, Geld und Schweiß, um Sptzensport in Deutschland möglich zu machen. Ob mit oder ohne Medaille, auch Spitzensport sollte in erster Linie Erfüllung bringen und auch eine Silbermedaille ist keine Niederlage, sondern für viele schon ein großer Gewinn. Heutzutage können die wenigsten Sportler ihren Sport zum Beruf machen, zollen wir Ihnen wenigstens den nötigen Respekt und unterstützen sie auf ihrem Weg für Deutschland und uns.
Zwei sehr gute Artikel des Landessportbundes NRW zum aktuellen Thema finden Sie hier:
Einpacken und auspacken
Herausforderung Spitzensport