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Paralympics 2016 in Rio de Janeiro
Die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro sind vorbei, doch damit noch lange nicht die sportlichen Highlights des Jahres. Die Paralympischen Spiele 2016 finden ebenfalls in Rio de Janeiro vom 7.-18. September statt.
Para-Nationalkaderschützin Karina Granitza, Compoundschützin des CfB Soest, hat es leider nicht zu den paralympischen Spielen nach Rio de Janeiro geschafft. Die deutschen Farben wird Lucia Kupczyk vertreten, die bei der EM im April in Frankreich auch den Quotenplatz in der Behinderungsklasse ARST/W2 für Sportler mit Bewegungseinschränkungen der Beine holte. Bereits im EM-Wettkampf zeigte sich, dass Granitza Schwierigkeiten haben würde, um sich in der mannschaftsinternen Qualifikation durchzusetzen, denn sie erlitt erneut einen Rippenbruch, der fast das EM-Aus bedeutet hätte. Aber sie biss sich durch, wehrte sich gegen den schon vom Nationaltrainer geäußerten Ausstieg und verteidigte zusammen mit Kupczyk und Vanessa Bui den 2014 errungenen Teameuropameistertitel gegen die Favoritinnen aus Russland. Granitza, die noch am Tag der DM im Februar 2014 in Soest in die Nationalmannschaft aufgenommen worden war, gelang schnell der Aufstieg in die Weltspitze. Noch im selben Jahr schoss sie einen Welt- und Europarekord im Einzel sowie mit der Mannschaft und wurde Teameuropameisterin. Neben Podestplätzen bei Weltcups und Weltranglistenturnieren kam 2015 ein Team-Match-Europa- und Weltrekord sowie der Team-Vizeweltmeistertitel hinzu. Aktuell liegt sie auf dem zwölften Platz der Weltrangliste.
Auch Ende Juni nach dem Weltranglistenturnier im tschechischen Nové Mesto, wo die letzten Olympiatickets vergeben wurden, stand noch nicht fest, wer denn nun an der Copacabana die deutschen Farben vertreten würde. Bui als ergebnisbeste Schützin, Kupczyk mit ihrer achtjährigen Nationalkadererfahrung oder eben Granitza, die auch bei Wind stabile Ergebnisse schießt und nach ihrer Verletzungspause wieder ihr Wettkampfniveau erreicht hatte und Bestplatzierte in der Weltrangliste ist? Letztendlich entschied sich der DBS-Sportausschuss nach Empfehlung von Bundestrainer Mathias Nagel für Kupczyk aufgrund deren mehrjährigen, internationalen Turniererfahrung. Aber die Enttäuschung im Soester Verein hält sich in Grenzen. „Ich war zur falschen Zeit gesundheitlich nicht fit und konnte die erforderliche Trainingsintensität über rund zwei Monate nicht leisten“, ahnte Karina Granitza selbst, dass es schwer werden würde, sich für Rio in Position zu bringen. „Es ist halt schade, dass es keine Mannschaftsentscheidungen gibt, dann wäre man allen drei Sportlerinnen gerecht geworden“, ergänzt Trainer Martin Hinse.