Hans-Heinrich von Schönfels neuer Präsident des Deutschen Schützenbundes
Der viertgrößte deutsche Spitzensportverband hat einen neuen Präsidenten. Die Delegiertenversammlung des Deutschen Schützenbundes wählte am Samstag im Rahmen des 60. Deutschen Schützentages in Frankfurt am Main den 57-jährigen Grebenhainer Hans-Heinrich von Schönfels zum Nachfolger des Niedersachsen Heinz-Helmut Fischer, der nicht mehr zur Wahl antrat. Von Schönfels setzte sich mit 278 zu 250 Stimmen gegen den zweiten Landesschützenmeister des Bayerischen Sportschützenbundes, Jürgen Sostmeier, durch.
Hans-Heinrich von Schönfels ist seit 2011 Präsident des Hessischen Schützenverbandes und war seit 2013 Vizepräsident Tradition und Brauchtum des Deutschen Schützenbundes. Im Jahr 2015 konnte er nach einem schwierigen Anerkennungsprozess die Aufnahme des „Schützenwesens in Deutschland“ in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes durch die deutsche UNESCO-Kommission erreichen. In den Themen Imageverbesserung und Darstellung der Sportschützen in der Öffentlichkeit sieht der neue Präsident auch zwei Hauptaufgaben für seine Amtszeit. „Zuallererst gilt es, aus dem herausragenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 einen erfolgreichen nächsten Olympiazyklus zu machen“, so Hans-Heinrich von Schönfels in einer ersten Erklärung nach der Wahl. „Denn sportlicher Erfolg an der Spitze und die Vielzahl sportlicher Aktivitäten in der Breite sind die Grundvorrausetzungen einer langfristigen und positiven Verbandsentwicklung. Daneben sollte die gesellschaftliche Bedeutung unserer vielen Tausend Vereine und ihrer Angebote und Leistungen im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich stärker herausgestellt werden.“
Von Schönfels gilt als aufgeschlossener, fortschrittlicher Funktionär mit analytischen Fähigkeiten und dem Geschick zum Ausgleich. Den hessischen Landesverband führte er in den letzten Jahren zu einem der sportlich erfolgreichsten im Deutschen Schützenbund. Zwei der drei Olympiasieger von Rio 2017 im Sportschießen kamen aus Hessen.
Der neue DSB-Präsident ist seit 1974 im Schützenverein Herbstein als Gewehrschütze aktiv. Er besitzt die C- und B- Trainerlizenz des Deutschen Schützenbundes. Im Jahr 1996 trat er mit einer Studie über das Projekt „Kinder trainieren anders“ des Deutschen Schützenbundes mit dem Titel „Einfluss des Sportschießens auf die Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten von Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren“ hervor und trug damit maßgeblich zur Imageverbesserung des Sportschießens bei. Die Funktionärslaufbahn führte den gebürtigen Eutiner vom Amt des Kreisschützenmeisters im Schützenkreis Lauterbach/Hessen über den Vorstand des Hessischen Schützenverbandes bis in den Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes, dem er seit dem Jahr 2000 angehört. Seit 2011 gehört von Schönfels zur Sprechergruppe im Beirat der Verbände beim Landessportbund Hessen und ist Mitglied der Landessportkonferenz.
Hans-Heinrich von Schönfels schloss sein Studium der Sportwissenschaften, Politikwissenschaften und Psychologie mit dem Magister ab und ist Klinikleiter der Vogelsbergklinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.