Nach langen Diskussionen hat sich aber eine brauchbare Lösung gefunden, mit der - aus westfälischer Sicht leider - nicht alle gleichermassen zurecht kamen:
Auf dem teilweise mit engen Kurven gesteckten Kurs konnte Jana Ihre Technik und Sprintfähigkeit auf dem einzigen wirklich geraden Stück auf Grund des in diesem Bereich sehr losen Untergrunds nicht wirklich umsetzen und so kam es auf die Leistung am Schießstand an. Schon nach dem Vorlauf, den Jana noch nach zwei Führungswechseln auf Grund einer Nullfehler-Schießeinlage vor Kerstin gewinnen konnte, war klar: Wer hier mit Nullfehlern vom Schießstand geht, wird das Rennen gewinnen!
Bleibt die Frage zu beantworten: Gold verloren oder Silber gewonnen? - Nach einer kurzen anfänglichen Enttäuschung stand fest: Silber gewonnen! - Denn bei einer 66 Sekunden-Schlussrunde hat man sich nichts vorzuwerfen. Beide deutschen Athletinnen stehen verdient oben. Dieses Jahr mit dem besseren Ende für Kerstin, einer würdigen Weltmeisterin.
Weitere deutsche Erfolge bei den Einzelrennen: Michael Herr (SVE Frankenhain) ist erneut Weltmeister geworden, Sven Müller (Steinwenden) belegte in diesem dramatischen Rennen leider nur Platz 4, Madlen Guggenmos (DAV Ulm) gewann erwartet souverän die Goldmedaille bei den Juniorinnen und Felix Elsner (SVE Frankenhain) wurde in einem spektakulären Schlussspurt Vize-Weltmeister bei den Junioren, Herzlichen Glückwunsch.
Die Anstrengung des vergangenen Jahres hat sich gelohnt. Nach annähernd fehlerfreier Leistung und Doppelbelastung durch insgesamt vier Starts an einem Tag bei den Damen- und den Mixed-Team Staffeln holte Jana Landwehr (BSG Huckarde) zum Abschluss der WM in Changwon nochmals WM Gold und in der MixedTeam Staffel wie am Vortag nochmal den Vize-Titel (Silber) und kann die WM Teilnahme als vollen Erfolg verbuchen. Zur vollsten Zufriedenheit reichte es dennoch nicht, hatte Sie sich doch min. eine Goldmedaille mehr vorgenommen.
Die Damenstaffel konnte vom Start weg die Konkurrenz dominieren und löste mit Schlussläuferin Jana die Gold-Aufgabe souverän - genauso souverän wie die Staffelkolleginnen Madlen Guggemos und Kerstin Schmidt. Die Läuferinnen der Staffel die diese Saison in Ihren Klassen dominierten, haben somit verdient den WM Titel errungen.
Im anschließend durchgeführten Mixed-Team Wettbewerb entbrannte ein Krimi, der von Hitchcock nicht besser hätte inszeniert werden können: Jana als Teil des Teams Deutschland 1 gemeinsam mit Michael Herr sprang sofort vom Start weg an die Spitze - im dahinter stattfindenden Gedränge kam es zum Sturz von Kerstin Schmidt (Team Deutschland 2 - mit Sven Müller) kurz nach dem Start auf der ersten Runde, daher zunächst deutliche Führung von Deutschland 1 mit Jana beim ersten Schießen, Kerstin kämpft sich vom letzten Platz wieder auf Platz 2 vor, dann erfolgte direkt nach dem Schießstand der Wechsel auf Michael Herr, jetzt schon kurz dahinter der Wechsel von Kerstin Schmidt auf Sven Müller, Dieser schaffte, auch weil er zwei Rennen weniger in den Knochen hatte dann den Führungswechsel in der Herrenrunde, vor dem Schießen war Sven schon weit vorn, beim Schießen rücken beide wieder eng zusammen und knapp wechselten knapp vor Deutschland 1 wieder an die Damen zurück - Jana eroberte sich die Führung von der durch den Sturz leicht gezeichneten Kerstin zurück und hat schon einigen Vorsprung vor dem Schießen - dort konnte Kerstin wieder etwas rankommen - Aber noch wechselte Jana vor Kerstin an Michael Herr zurück für seinen letzten Einsatz. Michael verliert dabei dann leider wieder die Führung an Sven - Beim letzten Schießen leisten sich beide einige Fehlschüsse so dass virtuell zwischendurch jeder mal die Führung hatte - auf die letzte Runde ging Sven mit einem geringen Vorsprung, den er aber trotz grandioser Aufholjagd von Michael Herr knapp ins Ziel zu verteidigen wusste.Somit Deutschland 2 (Gold) vor Deutschland 1 (Silber) und überraschend GB, noch vor den stärker eingeschätzten Italienern.
Der Westfälische Schützenbund gratuliert Jana Landwehr zu diesen herausragenden Leistungen und wünscht ihr für die Zukunft weiterhin alle Gute.
Text & Fotos: Klaus Landwehr
