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DOSB-Zeitschrift mit Position zur Talentgewinnung
Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe unter anderem mit Talentgewinnung und - förderung.
Mittels „neuronaler Netze” aus dem Talentpool aufs Podium? Betrachtung aktueller Positionen zur Talentgewinnung und -förderung unter den Bedingungen der Ganztagsbildung (Albrecht Hummel u.a.). Dieser Beitrag setzt sich exemplarisch mit den aktuell veröffentlichten Positionen zur Talentsichtung und -förderung im Kindesalter und den gegenwärtigen Trends im deutschen Spitzensport auseinander, die in ihren inhaltlichen Kernaussagen teilweise diametral zueinander liegen. Die Betrachtungen werden in die Entwicklungslinien zur schulgebundenen Ganztagsbildung eingebettet, wobei auf die Entstehung neuer hybrider Strukturen verwiesen wird.
Im Triathlon beruhen die bisherigen Trainingsempfehlungen überwiegend auf der Betrachtung und Bewertung einzelner Leistungsvoraussetzungen. Für eine wissenschaftlich fundierte Trainingsplanung müssen jedoch möglichst viele Einflussgrößen und deren Wechselwirkungen Berücksichtigung finden. Um neue Erkenntnisse zu generieren, bedarf es einer Leistungsstrukturmodellierung auf Basis der Ergebnisse komplexer Leistungsdiagnostiken. In den Beitrag Aspekte der Leistungsstruktur in der Sportart Triathlon (Marian Hoffmann u.a.) werden physiologische Studien und der aktuelle Forschungsstand zur Leistungsstrukturmodellierung aufgearbeitet.
Der Beitrag Leistungsrelevanz der Anlaufgeschwindigkeit und deren Umsetzung im Absprung von Weltklasseweitspringern (Stefan Letzelter) macht deutlich, dass in inhomogenen und leistungsschwächeren Stichproben ermittelte Ergebnisse die Rolle der Anlaufgeschwindigkeit in der Weltklasse überschätzen. Dies ist das Resultat einer Analyse von 34 Athleten mit Weiten von 8,00 bis 8,72 m, die mit 10,17 bis 11,06 m/s zwischen 6 und 1 m vor dem Balken angelaufen sind. Zwei Drittel der Unterschiede der Weite hängen mit der Qualität des Absprungs zusammen.
Taktische Fähigkeiten und ihr Coaching spielen im modernen Fußball eine bedeutsame Rolle. Ziel des Beitrags Big Data im Profi-Fußball – Analyse von Positionsdaten der Fußball-Bundesliga mit neuen innovativen Key Performance Indikatoren (Daniel Memmert u.a.) ist es, auf der Basis von Positionsdaten im Leistungsfußball verschiedene neue taktische Key Performance Indikatoren (KPI) zu evaluieren. Dazu wurden 50 Spiele der Bundesligasaison 2014/15 analysiert, welche jeweils auf 60 ausgewählte Leistungsindikatoren mit Hilfe des Spielanalysetools SOCCER getestet wurden.
Die Forderungen nach einer Individualisierung des Trainings und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für den Einsatz sportpsychologischer Diagnose-, Trainings- und Interventionsverfahren sind nicht neu, werden aber in jüngster Zeit verstärkt aufgegriffen und implizieren auch oder gerade eine individualisierte psychologische Wettkampfvorbereitung. Wie wirksam sind überhaupt unsere Interventionen? Dieser und weiteren Fragen wird in dem Beitrag Individualisierte psychologische Wettkampfvorbereitung – Strategisches Vorgehen in der Sportpraxis (Hannes Kratzer) anhand einer die Betreuung begleitenden Studie mit der Nationalmannschaft Schnellfeuerpistole des Deutschen Schützenbundes (DSB) nachgegangen.
Ein prisantes Thema wird in dem Beitrag Dem Ausbrennen vorbeugen: Welche Faktoren Trainer bedrohen und wie sie sich schützen können (Sebastian Altfeld u.a.) aufgegriffen. Neben einer Definition des Phänomens eines Burnout wird eine klare und verständliche Beschreibung der auslösenden Faktoren gegeben. Darüber hinaus werden Denkanstöße vermittelt, wie Trainer sich selbst und wie Strukturgeber (Vereins- oder Verbandsvorsitzende) ihre angestellten Trainer vor dem Ausbrennen schützen können.
Der Beitrag „Ich möchte jetzt nicht diskutieren, Jungs! – Zur Bedeutung von Partizipation in der Trainer-Athlet-Kommunikation“ (Klaus Cachay u.a.) bildet den fünften Teil einer Serie von sechs Aufsätzen, in denen ausgewählte Forschungsergebnisse zu den Problemen der Trainer-Athlet-Kommunikation im Spitzensport vorgestellt werden. Ausgehend von der wohl begründeten Auffassung, dass es sich bei der Trainer-Athlet-Kommunikation um einen zentralen Faktor sportlicher Leistungserstellung handelt, bieten die Autoren Trainern wertvolle Anregungen zur Optimierung ihres Arbeitsalltags.
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(Quelle: DOSB, Foto: DOSB)