DM Sieg und WM Qualifikation gewonnen:Jana Landwehrs Weg zur WM in Changwon

Das Sextett Michael Herr (SVE Frankenhain), Sven Müller (Edelweiß Steinwenden, beide Männer), Jana Landwehr (BSG Huckarde), Kerstin Schmidt (Edelweiß Siegritz, beide Frauen), Felix Elsner (SVE Frankenhain, Junioren) und Madlen Guggenmos (DAV Ulm, Juniorinnen) ist von den Verantwortlichen des Target Sprints für die Weltmeisterschaft in Changwon/Südkorea (31. August bis 15. September) vorgeschlagen worden. Der Bundesausschuss Spitzensport muss nun abschließend darüber befinden.
Mit 2 Punkten Rückstand in der internen WM Quali des DSB ging es für Jana Landwehr (BSG Huckarde) nach Suhl zu den nationalen Titelkämpfen im TargetSprint. Zeitgleich fand der 1. Lauf zur ISSF TargetSprint World Tour statt. Daher ergab sich eine maximale Doppelbelastung, denn zunächst mussten am Morgen die Qualiläufe für beide Veranstaltungen überstanden werden, dann am frühen Nachmittag fanden die internationalen Finals für die WorldTour statt, bevor schließlich am späten Nachmittag die nationalen Titel vergeben wurden: Schon in den Vorläufen, die sie gegen Ihre direkte Konkurrentin um den WM Startplatz, Kerstin Schmidt (Edelweiß Siegritz - OP), laufen musste, die eben bis zu diesem Tag mit 2 Punkten führte, zeigte sich, dass diese Beiden den Wettbewerb in der Damenklasse dominieren. Im Wissen ,dass es sich um einen Vorlauf handelt, liefen beide mit „gebremstem Schaum“ zeitgleich als erste ins Ziel und hatten immer noch die schnellste Vorlaufzeit aller Damen. Weitere westfälische Athleten, die sich für die Finals qualifizierten: Frederike Grah (BSG Huckarde - Damen), Sergej Demykin (BSG Huckarde - Herren III)
Im internationalen Finale dann der erste echte Schlagabtausch: 
Auf dem winkeligen Stadtkurs mitten in Suhl, der - anders als zur WM im letzten Jahr - auf dem Mühlenplatz hinter dem Waffenmuseum und rum um dasselbige führte, war es erforderlich, in der ersten Kurve vorn zu sein, da ein Überholen nur an wenigen Stellen möglich ist, ohne zuviel Kraft zu verlieren. Ein Vorteil für die sprintstarke Jana Landwehr, die unmittelbar das Feld anführte und auch so zum ersten Schießen kam und danach hinter, der etwas schneller das Schießen absolvierenden, Weltmeisterin Anita Flack (HSG München) wieder auf die Strecke ging. Erst nach etwa 150m konnte sie wieder an ihr vorbeiziehen und so das 2. Schießen wieder als Erste erreichen. Die anderen Athletinnen mussten dem hohen Tempo Tribut zollen und so war es ein Triumphlauf zum Gewinn des 1. WorldTour - Laufs der ISSF als Jana Landwehr bereits mit einem Lächeln aus dem Schiessstand auf die letzte Runde ging und dann mit einer starken 74 Sekunden Schlussrunde mit 5:03,3 vor Kerstin (5:04,9) und Anita (5:08,2) den deutschen 3-Fach Erfolg gewann. 
 
Wenige Stunden später mussten die Deutschen Athleten nochmals ran. Es wurden die nationalen Titel ausgetragen, die gleichzeitig als 4. Qualifikationslauf über die Qualifikation zur WM in Changwong entschieden. Die Ausgangslage konnte spannender nicht sein, denn nur ein Sieg von Jana Landwehr konnte die direkte Qualifikation sichern denn vor dem Rennen hatte sie zwei Punkte Rückstand auf Kerstin Schmidt. Gleichzeitig hatten die Protagonisten bereits zwei Rennen an einem Tag in den Beinen!
Am Start sprang Jana sofort wieder an die Spitze und nach rund 80 Sekunden kamen die drei (Jana vor Kerstin und Anita) fast zeitgleich zum 1. Schießen. Anders als sonst fast immer, konnte Jana bereits das erste Schießen mit knapp 27 Sekunden für sich gewinnen und ging mit geringem Vorsprung unmittelbar vor Kerstin wieder auf die Strecke, nach weiteren knapp 82 Sekunden kamen sie in dieser Reihenfolge wieder am Schiesstand an und wieder erledigte sich die vor Selbstbewusstsein strotzende Jana Landwehr den Job am Besten, so dass sie mit rund 2 Sekunden Vorsprung vor Kerstin auf die letzte Runde des Tages gehen konnte: Aus den Lehren der vergangenen Qualifikationsrennen wusste sie, das Kerstin Schmidt ebenfalls starke Schlussrunden abliefern kann und so zeigte Jana, was Sie in den vergangen harten Trainingseinheiten unter ihrem Lauftrainer Marco Krönke an Tempohärte und Spurtfähigkeit zugelegt hat, absolvierte  nochmals eine 72 Sekunden Schlussrunde und kam damit als neue Deutsche Meisterin mit 5:07,6 ins Ziel, was gleichzeitig die direkte WM Quali nach Punkten bedeutet. Kerstin Schmidt (5:14,7) wurde 2. vor der Weltmeistern Anita Flack (5:14,9).
Frederike Grah wurde in diesem Rennen hervorragende 9. (6:13,8).
Ein weiteres Highlight war der 5. Platz von Sergej Demykin (BSG Huckarde) der mit 6:11,7 ebenfalls an der Siegerehrung teilnehmen durfte. Die weiteren WF-Athleten Markus Hüsken (KES Harsewinkel), Florian Schanz (SV Polsum), Sergej Völker, Timo Ritter, Jonas Ritter (Alle BSG Huckarde) schieden trotz persönlich sehr guter Leistungen bzw. auf Grund verletzungsbedingter Probleme (Sergej Völker) bereits in den Halbfinalen aus. 
Kuriosum am Rande: Auf Grund eines Waffendefekts wurde das Gewehr von Jonas Ritter anschließend einer Sportlerin aus Berlin zur Verfügung gestellt: Ildiko Schiller (BSBV) gewann mit diesem Gewehr den Deutschen Meistertitel in der Klasse Damen II/III so dass auch dieser Titel auf „Schützenhilfe“ aus Westfalen zurückgeht!
 
Text & Foto: Klaus Landwehr