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Digitalisierung im Sport und in der JugendarbeitKeep on Moving – Die Jahrestagung der Sportjugend NRW
Digitalisierung zum Ausprobieren. Das klang nicht nur interessant, sondern war es auch. Neben den weitestgehend bekannten Digitalisierungen wie der Playstation, auf der das Fußballspiel FIFA gespielt werden konnte und der Nintendo Wii, konnten die Teilnehmer auch ihre eigene VR-Brille (Virtuel Reality – Virtuelle Realität) basteln. Highlight des „Erfahrungs“-raumes war auf jeden Fall das Ausprobieren der VR-Brillen im Digitalen Raum. Hier konnten erste Erfahrungen in virtuellen Räumen gesammelt werden, auch wenn dies sich nicht immer ganz einfach gestaltete.
Gemeinsam gestärkt eröffnete Lisa Druba, stellv. Vorsitzende der Sportjugend NRW e. V., die Jahrestagung. Sie freute sich über die zahlreichen Anmeldungen und betonte die Wichtigkeit des Themas. Die Moderatoren Hanno Krüger und Jan Dörbrandt leiteten im Anschluss das Publikum durch den Abend. Angefangen bei der Entstehung und Entwicklung der Digitalisierung bis hin zu einigen Gadgets der heutigen Zeit, demonstrierten sie die Vielfalt der digitalen Medien. In der anschließenden Diskussion stellten sich Vertreter des eSports und der Sportjugend, sowie Fachkräfte der Frage: „Ist eSports Sport?“. Auch wenn die Diskussion und auch die vorhergehende Präsentation von Christopher Flato (PR-Manager der ESL) viele Fragen klären konnten, neue Erkenntnisse für alle Beteiligten hervorbrachten und definitiv einen hohen Stellenwert in den kommenden Monaten und Jahren haben werden, so konnte die Frage dennoch nicht geklärt werden. Fazit der Diskussion dürfte in einigen Teilen sein, dass es bei der Betrachtung der Frage zu aller erst auf die Definition von Sport ankommt. Ist nur Bewegungssport Sport, welche Kriterien muss Sport erfüllen, um Sport zu sein? Weiterhin ist die Sichtweise & Perspektive entscheidend, aus der der Sport betrachtet wird.
Kritisch sollten wir im Hinterkopf behalten, dass, so wie es auch Christopher Flato sagte: „Es nicht eine Frage ist „ob“, sondern eine Frage „wann“ eSports als Sport anerkannt wird!“ Im Laufe der Präsentation stellte er für das Publikum auch klar heraus, dass man eigentlich die Organisationsstrukturen des Sports nicht zwingend benötige und es auch vorstellbar wäre eigene „Olympische Spiele“ auf die Beine zu stellen oder einen ganz neuen Weg zu gehen. Die Größe der Veranstaltungen des eSports ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass selbst große Veranstaltungshallen mit weit über 10.000 Besuchern gefüllt werden können und das Potential ist noch nicht erschöpft. Noch stehe man aber an dem Punkt, gemeinsame Wege gehen zu wollen. eSports hat definitiv großes Potential und viele Möglichkeiten, weiter zu wachsen, sowie Kinder und Jugendliche zu fördern. Wie, ob und in welchem Rahmen eSports in den Sport integriert werden kann und soll, müssen nun die Funktionäre an anderer Stelle klären. Klar sollte aber jedem sein, dass nur die Werte des Sports gefördert werden dürften und selbst wenn eSports als Sport anerkannt wird, diese nicht verletzt werden dürfen. Einmal heruntergebrochen auf unseren Sport, den Schießsport, hieße das, es dürfe keinesfalls „Schießen auf Menschen“, mit beispielweise Egoshootern, gefördert werden, auch wenn es nur „virtuell“ ist.
Das große Nachtischbuffet reichte von Götterspeise mit Vanillesoße, über Schokoküsse bis hin zur Kiwicreme mit Gummibärchenschlangen. Wer hier nicht fündig wurde, der mochte schlicht nichts Süßes. Um den Abend im Anschluss gemütlich ausklingen zu lassen, trafen sich die Teilnehmer zu großen Teilen noch unter dem Motto „Just real sport“ zum Sport in der Turnhalle oder der hauseigenen Wirtschaft, der „Tenne“, um im Gespräch die neuen Informationen zu verarbeiten oder sich über ihre Arbeit auszutauschen.
Wer den Abend nicht zum Morgen hat werden lassen, der konnte sich am nächsten Tag mit einer gemütlichen Runde Schwimmen vor dem Frühstück aktivieren und für den Tag fit machen. Die Räumlichkeiten des Sport- und Tagungszentrums Hachen bieten für jeden Sportler eine Möglichkeit, sich auszuleben.
Bevor es in die Workshops zum Thema Digitalisierung ging, wurde den Teilnehmern der Tagung von Torben Koring, dem Leister der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW das Thema Digitalisierung und Medienbildung noch einmal mit auf den Weg gegeben. Welche Chancen und welche Risiken die Digitalisierung der Medienpädagogik mit sich bringt, aber auch warum wir uns in der heutigen Zeit immer mehr mit dem Thema beschäftigen müssen! Vollgestopft mit Informationen und dem Drang über eben diese zu reden, aber auch noch weiteren Input zu bekommen, ging es in die Workshops.
Die Teilnehmer der Westfälischen Schützenjugend waren in diesem Jahr Michael Thier, Landesjugendleiter allgemeine Aufgaben, Maik Schreckenberg & Jean-Pascal Rassouli aus dem Medienteam des Jugendforums, sowie Philipp Schulz für den Fachbereich Medien und Öffentlichkeitsarbeit aus der WSB-Geschäftsstelle. Diese vier teilten sich auf möglichst viele Workshops auf, um ein breites Spektrum der Themen abdecken zu können. In Insgesamt 15 Workshop wurden unter anderem Themen abgedeckt wie: Gaming in der Medienbildung, You only live online – Jugend und Jugendarbeit im Zeitalter des Digitalen, Hate Speech, Web-Video, Social Communities, Always On, Mediensucht und Sport, Digitale Bildung im Sport oder Virtual Reality. In insgesamt drei Etappen durchliefen die Teilnehmer in 90 minütigen Diskussionsrunden, aber auch Präsentationen, die Gruppen aus meist circa 10 Teilnehmern. Unterbrochen wurden diese lediglich von kleinen Essens- und Frischluftpausen.
Den Abend füllte dann das traditionelle Buffet mit Kultur und Show mit dem Motto: „analog vs. digital“. Nach leckerem Essen von der Roulade, über Fisch bis hin zur Käseplatte und Klößen kugelten die Teilnehmer im Anschluss durch den Raum. Im Programm waren Artisten mit Jonglage und ein Beatboxer, die das Publikum begeisterten. Bevor es jahrmarktsgerecht das Dessert, nämlich gemischte Tüten Lakritz und Lutscher gab, durfte das Publikum Teil eines ganz besonderen Moments werden. Jens Wortmann, Vorsitzender der Sportjugend NRW e. V. ließ es sich nicht nehmen, im Rahmen seiner Familie, der Sportfamilie, seiner Lebensgefährtin einen Heiratsantrag zu machen. Mit ihrem "Ja" gab es einen tosenden Applaus. Jeder fühlte diesen Moment mit den Beiden. Wir freuen uns und wünschen Ihnen auf diesem Wege alles erdenklich Gute für ihre Zukunft.
Die Anzahl derer, die nach dem Samstag noch zum morgendlichen Schwimmen kamen, sank zwar ein wenig, doch zum Netzwerkbrunchen waren doch die meisten wieder vertreten. In den Praxis-Workshops wurden die Themen: Wie erstelle ich ein Web-Video?, Medienarbeit 2.0 – Wie Sie das Internet nutzen, um auf Ihre Aktivitäten im Sport aufmerksam zu machen! und Selbstvermarktung via digitale Medien, behandelt.
Voll mit Informationen, aber auch voller neuer Ideen, neuer Kontakte und Tatendrang ging es im Anschluss Richtung Heimat. Die Erkenntnisse und Erfahrungen werden den Teilnehmern in ihren Organisationen für die Zukunft einen sicherlich leichteren Weg durch die digitalen Aufgaben bereiten.
Wir freuen uns auf die nächsten Treffen und das bis dahin Vorangetriebene!
WSJ – Logout!
Bild1: LSB NRW
Bild2: ps