Was für ein spannendes Match und was für eine Atmosphäre. Man merkte richtig die Gänsehaut im Raum. Nicht nur, dass in der Partie die beiden momentan Führenden aufeinander trafen, nein, es waren auch beides Mannschaften aus Westfalen, die um den Einzug ins Finale kämpfen. Klarer Favorit hierbei war die Mannschaft St. Hub. Elsen (r.), die in der vergangenen Saison den Mannschaftsmeistertitel 2016 mit nach Hause genommen hatten. Rund um den Olympiateilnehmer Julian Justus auf Position drei und den Top-Schützen Peter Hellenbrand auf Position eins hatte die Mannschaft aus Elsen auch eine sehr gute Aufstellung. Kaum zu durchbrechen, dachten sich viele Zuschauer, denn die doch sehr junge Mannschaft aus Gelsenkirchen kann in dieser Konstellation noch keine allzu langen Bundesligaerfahrungen vorweisen.
Doch wie so oft kommt es anders als man denkt. Weite Teile der Partie wusste keiner genau, wer hier wo die Punkte macht und vor allem, wer die Partie gewinnt. Erst in den letzten Schüssen setzte sich die Mannschaft des BSV Buer-Bülse dann gegen den Favoriten durch. István Péni (Bülse), der ungarische, man will bald schon sagen, Teeniestar holte seinen Punkt erneut mit einer Spitzenleistung von 399:396 Ringen gegen Peter Hellebrand (Elsen). David Koenders (Bülse, Nationalkader) holte seinen Punkt gegen Denise Palberg (Elsen, Landeskader WSB) mit 397:392 Ringen an Position zwei. Damit gingen schon einmal zwei Punkte nach Gelsenkirchen. Spannend wurde es auf den Positionen drei bis fünf. Amelie Kleinmanns (Elsen) holte sich an Position fünf den Punkt gegen Patrick Kurz (Bülse) mit 396:387 Ringen und ebenfalls für Elsen punktete Julian Justus an Position drei gegen Robin Zissel mit 397:394 Ringen. Da Dirk Steinicke (Elsen) sein Match als Vorletzter der Partie gegen Michaela Huck (Bülse) beendete, stand dieser Punkt als letzter noch aus. 2:2 zeigten die Ergebnisanzeigen, denn István Péni, der zwar noch schoss, aber 2 Ringe Vorsprung hatte, sollte diesen Punkt sicher nach Hause holen und damit hing alles an dem Elsener Dirk Steinicke. Es waren noch 12 Schüsse abzugeben und er durfte sich für einen Sieg nur noch eine neun und für ein Stechen lediglich eine weitere neun leisten. In den letzten vier Schüssen fiel dann aber eine neun zu viel und der Punkt ging mit 391:390 Ringen an Michaela Huck nach Bülse. Durch den Sieg der SB Freiheit lagen nach diesem Wettkampftag Bülse und Freiheit gleich auf an der Spitze und sollten am folgenden Tag das Gipfelduell ausschießen.
Direkt in der ersten Partie des kommenden Tages ging es für die Elsener gegen den Tabellenletzten Freischütz Rautheim. Ein klares 5:0 stand am Schluss auf den Ergebnistafeln. Der Favorit auf den Einzug in das Finale der besten acht Mannschaften ließ sich durch die knappe Niederlage am Vortag nicht beirren und setzte mit Ergebnissen über 390 Ringen an allen Positionen wieder ein klares Zeichen.
Im Gipfelduell zwischen der SB Freiheit und dem BSV Buer-Bülse (l.) wurde es nicht minder interessant, als im Duell von Bülse und Elsen. Vor heimischem Publikum schoss es sich für die SB Freiheit schon am Samstag mit einem 3:2 gegen Hilgert sehr gut und die Mannschaft kam positiv eingestellt und mit Rückenwind durch die heimischen Fans in die Partie. Hier machten es die Bülser aber mindestens genauso spannend wie gegen Elsen. Weite Teile der Partie wurde durch die Meyton Liveübertragung ein 2:2 angezeigt. Auf den ersten beiden Positionen ging es diesmal auf dem höchsten Niveau des gesamten Wochenendes zu. István Péni besiegte den Olympiasieger von 2012, Alin George Moldoveanu (Freiheit), mit starken 399:398 Ringen. David Koenders (Bülse) setzte sich ebenfalls mit einem Ring Abstand mit einem Gesamtergebnis von 395:394 Ringen gegen Michaela Thöle (Freiheit) durch und Robin Zissel (Bülse) schlug Jolyn Beer (Freiheit) mit 396:394 Ringen. Unter 390 Ringen blieben drei von vier Schützen auf den letzten Beiden Positionen, hier holte Sebastian Höfs (Freiheit) gegen Michael Huck (Bülse) mit 393:388 Ringen den Punkt für Freiheit und Patrick Kurz (Bülse) mit 389:385 Ringen gegen Martina Prekel (Freiheit) nach Gelsenkirchen.
Der BSV Buer-Bülse ist damit die einzige Mannschaft in der 1. Bundesliga Luftgewehr Nord, welche 6 von 6 Wettkämpfen gewinnen konnte und führt die Tabelle vor dem St. Hub. Elsen und der SB Freiheit an. Die nächsten Wettkämpfe finden am 3./4.12.2016 statt. Wir drücken unseren westfälischen Mannschaften weiterhin die Daumen auf dem Weg ins Finale und wünschen „Gut Schuss!“.
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