Weltcup Flinte in Al Ain -Westfalen verpassen Finale nur knapp

WC-Wenzel_ChristineGanz nah dran am Finale waren die drei westfälischen Starter beim Weltcup in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die vierfache Skeet-Weltmeisterin Christine Wenzel (Foto) steigerte sich gegenüber dem ersten Weltcup dieser Saison in Acapulco um zwei Zähler und traf 69 Scheiben. Mit 70 Treffern hätte sie das Stechen um den letzten Finalplatz mitbestreiten dürfen, das ohne sie die Italienerin Chiara Cainero mit 4:3 gegen die Amerikanerin Kimberly Rhode gewann. Christine Wenzel verpasste in der letzten Passe drei Scheiben und musste sich im Endklassement mit Platz 13 begnügen. Die beiden anderen deutschen Teilnehmerinnen blieben ohne Chance auf die Finalteilnahme. Die Stuttgarterin Vanessa Hauff erzielte 63 Treffer und belegte damit Rang 44. Katrin Wieslhuber aus Hebertsfelden kam auf 59 Treffer und belegte Rang 57. Am Ende gab es rein italienisches Siegertreppchen. Chiara Cainero schaffte es bis ins Finale, doch dort unterlag sie ihrer Landsfrau Diana Bacosi mit 10:13. Damit sicherte das Duo seinem Land beide Startplätze für Olympia 2016. Bronze holte sich Katiusca Spada durch das 15:10 im „kleinen Finale“ über Laura Coles aus Australien. WC-Haase_FelixDie deutschen Skeetherren stehen in dieser Saison offensichtlich kurz vor dem Sprung in die absolute Weltspitze. Einen Tag, nachdem Christine Wenzel bei den Frauen nur eine Scheibe zum Erreichen des Finals gefehlt hatte, hatte bei den Männern auch Felix Hasse dieses Pech. Sven Korte aus Ibbenbüren stellte mit zwei Treffern unter Finalniveau ebenfalls Tuchfühlung zur absoluten Elite her. Felix Haase aus Oerlinghausen (Foto) zeigte eine Klasseleistung. Eine „volle“ Runde mit 25, vier Runden mit 24 Treffern absolvierte er unter schwierigen Bedingungen im Wüstenstaat. Mit 121 Scheiben belegte der 20-Jährige Platz elf. Sven Korte kam mit 120 Scheiben auf Platz 24. Der Schützling von Landestrainer Tino Wenzel hatte nach einer 24er-, 23er- und zwei vollen 25er-Runden noch die Chance, sich unter die besten Sechs zu schieben, doch eine Schlusspasse mit zwei Fehlschüssen machte diese Hoffnung zunichte. Ralf Buchheim aus Potsdam, der Erfahrenste im deutschen Skeettrio, fand diesmal nicht zu seiner Normalform und wurde mit 112 Treffern 83. Der Franzose Anthony Terras, Vizeweltmeister von Granada, gewann das Finale gegen den Dänen Jesper Hansen mit 15:13. Neben Silber gewann Hansen damit einen der beiden Quotenplätze für sein Land. Den zweiten Startplatz holte, da Terras schon in Granada für Frankreich erfolgreich war, Andreas Chasikos für sein Land. Der Zyprer gewann durch den 15:14-Sieg gegen Vincent Hancock (USA) Bronze. Beim Trap-Wettkampf zum Auftakt dieses Weltcups traf Jana Beckmann (Magdeburg) 70 Scheiben und damit nur eine zu wenig, um sich für den Endkampf um die Medaillen zu qualifizieren. Die WM-Vierte kam auf den neunten Platz. Weltmeisterin Katrin Quooß aus Heiligengrabe traf in Al Ain 66 Scheiben und wurde 33. Durch den WM-Titelgewinn im Vorjahr in Granada durch Quooß haben die deutschen Schützinnen in dieser Disziplin schon einen von maximal zwei möglichen Quotenplätzen für die Olympischen Spiele in Rio 2016 geholt. In einem Finale zweier italienischer Schützinnen setzte sich Silvana Stanco mit 11:10 gegen Alessandra Perilli durch. Beide Schützinnen gewannen neben Gold und Silber einen Quoten-Startplatz für ihr Land. Stanco hatte sich nach 13 Scheiben im Halbfinale erst im Stechen mit sechs gegenüber jeweils fünf Scheiben von Zuzana Stefecekova (Slowakei) und Natalie Ellen Rooney (Neuseeland) durchgesetzt. Diese beiden Schützinnen bestritten das kleine Finale um Bronze, das Stefecekova mit 12:11 gewann. Auch der ehemalige Welt- und Europameister Karsten Bindrich (Eußenhausen) scheiterte am Einzug in das Finale der besten Sechs. Nach einer Abschlussrunde mit 22 Scheiben landete er mit insgesamt 119 Treffern nur auf Platz 31. Paul Pigorsch aus Süptitz verfehlte den Endkampf um 6 Scheiben und belegte mit 115 Treffern den 60 Platz. Den Weltcupsieg sicherte sich der Tscheche David Kostelecky durch ein 14:12 im Finale um Gold gegen den Kroaten Josip Glasnovic. Im Kampf um Bronze behielt der Türke Oguzhan Tuzun mit 12:11 die Oberhand über Daniele Resca aus Italien. Die beiden Quotenplätze sicherten David Kostelecky und Josip Glasnovic für ihre Länder Tschechien und Kroatien. Das deutsche Doppeltrap-Duo Andreas Löw und Michael Goldbrunner kam beim zweiten Flinten-Saisonweltcup noch weit entfernt von den Finalplätzen ins Ziel und hatte damit auch im Rennen um die beiden Quotenplätze keine Chance. Der Vize-Weltmeister von 2011 aus Weinberg, Andreas Löw, kam mit 134 auf Platz 22, der Geretsrieder Goldbrunner mit 133 Scheiben auf Rang 27 in die Wertung. Für die Finalqualifikation wären wenigstens 140 Scheiben notwendig gewesen. Aufgrund des langen Winters in Deutschland fehlen den Deutschen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz derzeit noch viele Trainingsschüsse, um sich in den besten Rängen zu platzieren. Wesentlich weiter sind in dieser Saisonphase die Amerikaner, die beim Auftaktweltcup in Acapulco vier von fünf Entscheidungen gewannen, und die Italiener. Allerdings siegte in Al Ain mit Wasili Mosin ein Russe im Doppeltrap-Wettbewerb. Der Weltmeister von 2013 und Olympiadritte von London gewann das enge Finale mit 26:25 über den Italiener Marco Innocenti. Die beiden Finalisten sicherten auch die Quoten-Startplätze für ihre Länder. Den Kampf um Bronze entschied der Italiener Davide Gasparini mit 27:23 im Zweikampf mit dem Amerikaner Derek Haldeman für sich. Weiter geht die Jagd auf Olympiastartplätze beim Weltcup in Larnaca/Zypern ab 24. April. Fotos: Förderkreis Wurfscheibe