Nele Wißmer (Schale) erreichte mit Platz vier in Korea die bisher beste Weltcup-Platzierung in ihrer Karriere.
Bis zur zehnten Scheibe im Medaillenmatch lief alles prima für Nele Wißmer (Foto). Mit acht Treffern lag sie gleichauf mit der Französin Lucie Anastassiou an der Spitze. Dann schlichen sich jedoch die Fehler ein, von den nächsten sechs Scheiben ließ sie drei unberührt. Somit mussten die Scheiben 17 bis 20 die Entscheidung bringen, doch Wißmer hatte den Fokus verloren und verfehlte erneut drei Scheiben. Platz vier ist dennoch ihre bisher beste Platzierung im World Cup-Circuit. „Ein vierter Platz bringt immer ein bisschen Enttäuschung mit sich, aber im Großen und Ganzen bin ich natürlich glücklich über den Wettkampf. Die Tendenz der letzten Wettkämpfe spricht für sich, und ich freue mich sehr auf die EM und WM.“
Im Halbfinale erwischte Wißmer bei strömendem Regen einen perfekten Start und traf die ersten 13 Scheiben. Dann verfehlte sie von den nächsten elf Scheiben vier und geriet somit unter Druck. Diesem hielt sie stand, holte alle sechs ausbleibenden Scheiben vom Himmel und qualifizierte sich mit 26 von 30 möglichen Treffern für das Medaillenmatch. In der Qualifikation hatte Wißmer mit 71 Scheiben an Tag eins sehr stark begonnen. Davon zehrte sie ein wenig, denn an Tag zwei gelangen ihr nur noch 45 Treffer. Im Stechen um den Einzug in das Halbfinale erwies sie sich wieder treffsicher und gewann dieses gegen drei Konkurrentinnen. Christine Wenzel (Schale) erwischte nicht den besten Wettkampf und belegte mit 108 Treffern Platz 24.
Sven Korte (Schale) zeigte im Finale eine gute Leistung. 17 von 20 Scheiben traf er und damit genauso viele wie seine Konkurrenten Ben Llewellin (GBR) und Ahmad Khan (IND) – dieses Mal und anders als beim Trapfinale mit Paul Pigorsch wurde jedoch kein Stechen ausgetragen, sondern die Trefferzahl aus den Halbfinals herangezogen. Etwas fragwürdig und es wäre wünschenswert, wenn es klare und für alle nachvollziehbare Regeln geben würde. Für Korte dennoch ein großer Erfolg, erst einmal zuvor (Osijek 2021) hatte er Platz vier bei einem Weltcup erreicht.
Im Halbfinale zog Korte mit 25 von 30 möglichen Treffern auf Position zwei in das Medaillenmatch ein. Dabei profitierte er von einem hervorragenden Start – erst die 14. Scheibe traf er nicht. In der Qualifikation zeigte sich Korte stabil über die fünf Serien. Einmal gelang ihm eine „Volle“, viermal verfehlte er jeweils eine Scheibe, damit zog er souverän in das Halbfinale ein. Tilo Schreier begann mit einer guten 24-er Runde, ließ dann aber pro Runde immer etwas zu viel liegen, die 114 Treffer reichten nur für Platz 27. „Zwar war der Weltcup nicht breit besetzt, aber die Spitze war hier. Deswegen eine bärenstarke Leistung von den Beiden. Sie haben Selbstvertrauen getankt, die EM und WM können kommen“, zeigte sich Bundestrainer Axel Krämer zufrieden.
Am letzten Tag des Weltcups in Changwon stand der Mixed-Wettbewerb im Skeet an. Nachdem Christine Wenzel & Tilo Schreier beim Weltcup in Baku noch Silber gewonnen hatten, konnten die beiden deutschen Duos Nele Wißmer & Sven Korte sowie Christine Wenzel & Tilo Schreier diesmal nicht in den Medaillenkampf eingreifen und landeten auf den Plätzen 11 und 12.
Text & Foto DSB