Im 146 Seiten umfassenden Entwurf des Koalitionsvertrags geht es auf immerhin sechs Seiten um den Sport. Hier jetzt die Details lesen!
Der Deutsche Schützenbund begrüßt die von der designierten Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD im am Mittwoch vorgestellten Entwurf des Koalitionsvertrags geplanten Maßnahmen in den Bereichen Sport, Ehrenamt, Bürokratieabbau und auch zum Waffenrecht.
Mit den im Koalitionsvertrag von Union und SPD formulierten Plänen finden sich die Forderungen des DSB, die wir im Vorfeld an die Parteien geschickt hatten, in wesentlichen Zügen wieder“, so DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels.
Im 146 Seiten umfassenden Entwurf des Koalitionsvertrags geht es auf immerhin sechs Seiten um den Sport. Darin wird u.a. die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland unterstützt und eine ausreichende Finanzierung auch anderer Sportgroßveranstaltungen befürwortet. Zudem wird die CDU einen Staatsminister/eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt stellen. Außerdem wird die Dringlichkeit einer Stärkung der Sportinfrastruktur anerkannt und mit einer Milliarde Euro finanziert. Die Rahmenbedingungen im Spitzen- und Breitensport sollen verbessert werden. Die Spitzensportförderung soll stärker professionalisiert und digitalisiert werden, Athletinnen und Athleten sollen eine verbesserte soziale Absicherung erhalten, Prämien für gewonnene Medaillen sollen steuerrechtlich freigestellt werden. Weitere positive Aspekte, die sich auch im Forderungskatalog des DSB wiederfinden, sind eine geplante Traineroffensive, die deutliche Stärkung des Ehrenamtes, Erleichterungen für Vereine in der Verwaltung im Sinne einer bürokratischen Entlastung der Vereine.
Für den Bereich Waffenrecht heißt es im Koalitionsvertrag auf Seite 83 wörtlich:
Wir bekämpfen illegalen Waffenbesitz und evaluieren unter Einbeziehung aller Betroffenen und Experten das Waffenrecht umfassend und entwickeln es bis 2026 fort, unter den Maßgaben,
- es praxisorientierter und anwenderfreundlicher zu machen und die Verhältnismäßigkeit zu wahren,
- die Verfahren effektiver und digitaler zu machen und die Dauer wesentlich zu reduzieren und
- noch zuverlässiger sicherzustellen, dass insbesondere Extremisten oder Menschen mit ernsthaften psychischen Erkrankungen nicht legal Waffen besitzen.
Dazu Vizepräsident Recht Walter Wolpert: „Das Ansinnen der designierten neuen Regierung, das Waffenrecht auf Basis einer – dann hoffentlich echten und umfassenden – Evaluierung fortzuentwickeln und so anwenderfreundlicher, digitaler und effektiver zu machen begrüßen wir ausdrücklich und stehen für den anstehenden Prozess gerne mit unserer Expertise zur Verfügung. Denn gerade der letzte Spiegelstrich zeigt, dass hier der Teufel im Detail steckt. Wir werden deshalb sehr wachsam begleiten, dass es durch die geplanten Änderungen auch wirklich zu Verbesserungen und Erleichterungen für unsere Mitglieder kommt.“
„Mit dem vorliegenden Koalitionsvertrag sind weite Teile der Forderungen des DSB berücksichtigt worden und eine sehr gute Arbeitsgrundlage für die nächsten vier Jahre geschaffen worden – nun gilt es für die neue Regierung diese mit Leben zu füllen und in die Tat umzusetzen. Wir sehen dem mit hoffnungsvollem, aber auch konstruktiv-kritischem Blick entgegen“, so Präsident von Schönfels zusammenfassend.
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD im Wortlaut
QUELLE DSB, Foto: Imago/Christian Offenberg