Schwierige Witterungsbedingungen in Suhl. Abwechselnd Regen und Sonne mit strömendem Regen bei den Finalläufen.
Die Oberpfälzerin Kerstin Schmidt (m.), die bei den Weltmeisterschaften 2018 in Korea drei Goldmedaillen gewann, holte sich bei den Frauen ihren ersten DM-Titel, nachdem sie in den vergangenen Jahren vier Mal in Folge den zweiten Platz belegte. „Es ist geschafft, ich war schon so oft knapp am Sieg. Diesmal hat mir das schlechte Wetter in die Karten gespielt“, erzählte Kerstin Schmidt nach ihrem Sieg und von der entscheidenden Phase beim letzten Schießen: „Jana hat auf den Wind geachtet und gewartet. Ich habe gepokert und einfach geschossen.“ Zunächst schien es so, dass die Oberpfälzerin von Edelweiß Siegritz wieder nur Vizemeisterin werden könnte, denn Titelverteidigerin Jana Landwehr (l.) führte nach der ersten Schießeinlage, doch in der zweiten Runde auf dem 400 Meter langen Rundkurs kam Kerstin Schmidt immer näher an Jana Landwehr aus Dortmund heran. Die Entscheidung fiel nach der zweiten Schießeinlage als strömender Regen eingesetzt hatte und die Zuschauer auf die überdachte Tribüne oder unter Regenschirme flüchteten. „Der Regen machte nichts, es war der Wind“, meinte die 26-jährige Schmidt und freute sich über ihr Markenzeichen: „Meine Kappe war ein guter Schutz.“ Mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt zog Kerstin Schmidt ihrer Konkurrentin davon und siegte schließlich mit sieben Sekunden Vorsprung. Dritte wurde Anja Fischer (r.) aus Ennetach in Württemberg; die Dortmunderin Friederike Grah landete auf Platz sieben.
Dominik Hermle holte den Sieg im Finale der Herren. „Heute habe ich auch etwas Glück gehabt und bei dem Regen bin ich nur noch schneller gelaufen.“ Dabei lag nach der ersten Schießeinlage Thomas Haslinger von den Vorwaldschützen Renholding in Führung. Sven Müller, der nach drei Siegen in Folge bei den Junioren und dem Titelgewinn 2018 als klarer Favorit galt, kam auf Rang drei dem Führungsduo näher. Dominik Hermle, im Vorjahr Bronzemedaillengewinner, ließ sich die Siegchance aber nicht entgehen und spielte seine Stärke auf der dritten 400 Meter langen Laufstrecke aus.
Unbeeindruckt von den schwierigen Witterungsbedingungen zeigte sich auch Max Hubl vom SV Mademühlen, dem bei den Junioren ein sicherer Start-Ziel-Sieg über die 1.200 Meter lange Laufstrecke mit zwei Schießeinlagen im Stehendanschlag gelang. Max Hubl lief über zehn Sekunden vor dem Zweitplatzierten Christoph Larasser über die Ziellinie, der nach seinem fünften Platz 2017 erstmals den Sprung auf das Siegerpodest schaffte.
Bei den Juniorinnen stand das Duell der beiden Favoritinnen Edith Buschsieweke und Madlen Guggenmos im Blickpunkt, da Titelverteidigerin Anita Flack nicht am Start war. Edith Buschsieweke bestimmte das Rennen von Beginn an und Madlen Guggenmos, Juniorenweltmeisterin von 2018, musste sich knapp mit vier Sekunden Rückstand geschlagen geben.
Zum Auftakt des zweiten Wettkampftages verteidigte Nick Nadler vom Schützenverein Bondorf erfolgreich seinen Vorjahrestitel in der Jugendklasse. Finn Wetzke (BSGi Huckarde) belegte mit persönlicher Bestzeit einen guten fünften Rang. Im Vorjahr noch Vizemeisterin in der Schülerklasse gelang Eva Cruchten von den Vorwaldschützen Renholding ein optimaler Einstand in der weiblichen Jugendklasse. Die junge Bayerin siegte mit deutlichem Vorsprung von fast zwanzig Sekunden auf die unerwartet starke Hessin Celina Lang. Die Bestzeit von Vanessa Orminski aus Dortmund reichte nur für den undankbaren vierten Platz.
In der Damenklasse II (ab 41 Jahre) feierten zwei Berlinerinnen einen Doppelsieg, bei dem Sonja Deiß die Titelverteidigerin Ildiko Schiller deutlich mit fast 40 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz verwies. Bei den Herren II holte der Bayer Robert Wiedmann den Titel für die KSG Breitenberg mit knapp neun Sekunden Vorsprung auf Thomas Rabe aus dem hessischen Laubach. Direkt hinter den Medaillengewinnern liefen Markus Hüsken (KeS Harsewinkel) und Sergej Völker von der BSGi Huckarde ins Ziel.
Bei den Herren III (ab 51 Jahre) wurde Erwin Weber von den Vorwaldschützen Renholding seiner Favoritenrolle gerecht und verteidigte mit knapp zwanzig Sekunden Vorsprung seinen Vorjahrestitel vor Andreas Tempelfeld aus dem hessischen Laubach, der überraschend den Pfälzer „Blitz von Bingen“, Stephan Werner auf den dritten Platz verwies.
Abgeschlossen wurden die Titelkämpfe in Suhl mit den Staffelentscheidungen, bei dem das Thüringer Trio Melanie Eccarius, Paul Böttner und Philip Usbeck in der Herren/Damenklasse mit 22 Sekunden Vorsprung auf die bayerische Auswahl mit Kristina Haslinger, Florian Schmid und Thomas Hasliner siegte. Ebenfalls eine erfolgreiche Titelverteidigung bei den Staffelentscheidungen gelang Madlen Guggenmos, Nicklas Held und Philipp Mast bei den Junioren für die Württemberger Auswahl. In der Jugendklasse konnte der Bayerische Schützenbund nach dem fünften Rang im Vorjahr in diesem Jahr einen sicheren Sieg mit Eva Cruchten, Lukas Hölzl und Simon Süß vor den hessischen Titelverteidigern feiern, die mit einem neuformierten Team (Celina Lang, Torben Stutzer und Valentin Hunjadi) Vizemeister wurden. Die westfälische Staffel mit Jana Landwehr, Frederike Grah und Markus Hüsken wurde Fünfte.