Reges Interesse am Fachaustausch „Kooperation Schule – Sportverein“

Schule und Sportvereine werden in der Zukunft noch enger zusammenrücken. Mit dem Thema wird sich intensiv beschäftigt.

 

221010 Kooperation JNG„Kindern und Jugendlichen vom Vorschulalter bis zum Ende der weiterführenden Schule Bewegung, Spiel und Sport in ausreichendem Umfang zu ermöglichen und sie zugleich zum lebenslangen Sporttreiben zu motivieren, sind zwei Ziele, die von Schule und Sportverein verfolgt werden und in Kooperation beider Institutionen noch intensiver umgesetzt werden können“, stellte der KSB-Präsident Wolfgang Reinert in seiner Begrüßung fest. Wie Schulen und Vereine zusammenarbeiten können und welche Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, waren Thema im Fachaustausch „Kooperation Schule – Sportverein“, der am 28.09.2022 in Borken in der Aula der Schönstatt-Au stattfand.

 

Nach 2016 kamen zum zweiten Mal Vereinsvertreter*innen und Sportlehrkräfte aus Grund- und weiterführenden Schule sowie Fachkräfte aus 14 Sportfachverbänden in NRW zusammen, um ihre Erfahrungen und Konzepte im Bereich Kooperation auszutauschen. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Paktes für den Sport vom KSB Borken, Kreis Borken und dem Schulamt für den Kreis Borken organisiert und rund 70 Personen folgten der Einladung nach Borken.

 

Wie wichtig es ist, nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder verstärkt Bewegungs- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche mit Leben zu füllen, wurde von allen Anwesenden an diesem Nachmittag bestätigt. Welchen Einfluss und welche Unterstützung Schule und Verein leisten können, darüber berichtete zu Beginn der Veranstaltung Ines Bathen, ehemalige Volleyball-Bundesligaspielerin beim USC Münster und Sportlehrkraft an der Jodocus-Nünning-Gesamtschule (JNG) in Borken im Interview mit der KSB-Moderatorin Annette Hülemeyer in dem sie ihren eigenen sportlichen Werdegang darstellte.

 

Annette Hülemeyer zeigte dann auf, welche Kooperationsmöglichkeiten für Schule und Verein bestehen, z.B. Schnupperangebote, Schulsport-AGs, Projekttage / -wochen oder Sportfeste. Konkret wurde es dann bei den Best-Practise-Beispielen aus der Region, die auf der Bühne vorgestellt wurden. Die Sportlehrerin Daniela Lanze erläuterte gemeinsam mit Ines Bathen das Modell der JNG für die Sport-AGs für die Jahrgänge 8 und 9, die in Kooperation mit verschiedenen Sportvereinen aus Borken und Umgebung stattfinden. Zudem ist die JNG in der Sporthelfer- und ÜL-Ausbildung in Kooperation mit dem KSB Borken aktiv, ist Partnerschule des Volleyballsports und unterstützt den Leistungsstützpunkt Volleyball.

 

221010 Kooperation SportabzeichenEin weiteres interessantes Kooperationsmodell wurde am Beispiel des Sportvereins SC Rot-Weiß Nienborg und den Schulen in Heek aufgezeigt. Hierbei ging es vor allem um die Vernetzung des Sport-AG-Betriebs mit dem Vereinstraining. Darüber hinaus wurde die Beantragung von Schulsportgemeinschaften vorgestellt, die immer zu Beginn eines Schuljahres möglich ist und eine finanzielle Unterstützung für den AG-Betrieb darstellt.

Zusätzliche Sport-AGs sind allerdings nur möglich, wenn Sportvereine Übungsleiter*innen haben, die für diese Angebote zur Verfügung stehen. Dies wird in der heutigen Zeit immer schwieriger. Eine mögliche Unterstützung sind FSJ’ler, die ihren Freiwilligendienst im Sportverein absolvieren. Andreas Schnieders von der SG Borken berichtete den Anwesenden von seinen langjährigen Erfahrungen mit dem Einsatz von FSJ’lern und gab wertvolle Tipps an andere Sportvereine weiter, die sich als FSJ-Einsatzstelle anerkennen lassen möchten.

 

Als weitere Kooperationsmöglichkeit wurde der Bereich „Sportabzeichen“ in den Blick genommen und hierbei insbesondere die Sportabzeichen-Aktionstage, die in einer Kommune, koordiniert über den SSV / GSV, durchgeführt werden können und vom Kreis Borken aus dem Pakt für den Sport heraus unterstützt werden. Sonja Lüdiger (TV Gescher) und Peter Heming (SuS Stadtlohn) informierten gemeinsam mit dem Sportabzeichen-Verantwortlichen beim KSB Borken Waldemar Zaleski hierzu ausführlich und zeigten auf, wie sich das Sportabzeichen im Kreis Borken darstellt und es in Schule und Verein umgesetzt werden kann. Zum Abschluss der Plenumsrunde informierte Annette Hülemeyer über die verschiedenen Qualifizierungsprogramme des KSB Borken.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten sich dann die Teilnehmenden im Rahmen eines Marktes der Möglichkeiten über die sportspezifischen Konzepte der Fachverbände aus NRW informieren. 14 Fachverbände hatten sich dazu auf den Weg nach Borken gemacht und in persönlichen Gesprächen an einzelnen Infoständen über ihre vielfältigen Ideen für die Zusammenarbeit von Schule und Verein informiert. Dabei ging es zum einen um Lehrerfortbildungen und Handreichungen für den Sportunterricht als auch Schulungen und Beratungen für Sportvereine. Außerdem wurden Tipps zur Umsetzung von sportspezifischen AGs im Ganztag gegeben aber auch Team-Wettbewerbe, alternative Turnierformen oder Neuerungen bei Sportfesten vorgestellt.

 

Folgende Fachverbände beteiligten sich an der Veranstaltung: Westdeutscher Basketball-Verband, Westdeutscher Volleyball-Verband, Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, Westfälischer Tennis-Verband, Nordrhein-Westfälischer Judo-Verband, Pferdesportverband Westfalen, Westfälischer Turnerbund, Westdeutscher Tischtennis-Verband, Leichtathletik-Verband Nordrhein, Aero-Club NRW, Westfälischer Fechter-Bund, Westfälischer Schützenbund, Kanu-Verband NRW und Segler-Verband NRW. Die Teilnehmer*innen aus Schulen und Sportvereinen konnten viele Informationen und Anregungen mitnehmen und werden sicherlich in naher Zukunft einzelne neue Projekte in Kooperation von Schule und Sportverein umsetzen.

 

TEXT & FOTOS ANNETTE HÜLEMEYER, KSB BORKEN