Zwei westfälische Teams sind im Viertelfinale des Bundesligafinals angetreten und beide stehen jetzt im Halbfinale.
Die Arena des Göbel's Hotel Rodenberg in Rotenburg an der Fulda macht ihrem Namen alle Ehre. Im ersten Match des Tages waren die Moderatoren, welche ihr bestes gaben, gehört zu werden, kaum zu hören. Das lag aber nicht an einer schlechten Technik, sondern an den begeisterten Fans. Während sich im Luftgewehrmatch auf der einen Seite sich die SBr Freiheit als Vierter der Nordliga gegen den SV Pfeil-Vöhringen als erster der Südliga im Stechen durchsetzte, durft die erste westfälische Mannschaft mit der Luftpistole an den Start gehen. Die SpSch Raesfeld mussten als vierter der Nordliga Luftpistole gegen die starken erstplatzierten der Südliga, den SV Waldkirch an den Start gehen. Vor dem Match noch waren die Stimmen verhalten "Das hier ist Bonus", "Dabei sein ist alles" und "Wir werden unser bestes geben", waren die verhaltenen Aussagen. Zu recht, denn der Gegner war stark und das Match war hart.
Doch schon ab der ersten Serie stand der Punktestand 3:2 für die SpSch Raesfeld. Die Sportler Bart Liebens, Jan Brückner, Michael Peirick, Robin Januszek und Christian Branbender setzten alles daran ihre Fans zu begeistern und vor allen anderen Dingen eine Runde weiter zu kommen. Kurz vor Schluss dann der Schock, mit dem 27 Schuss schoss der Belgier Bart Liebens im Duell gegen den Nationalkaderathleten Alexander Kindig eine acht und der Punkt schien schon verloren, doch Alexander Kindig erwiderte ebenfalls mit einer acht. Durch zwei starke Schüsse und eine neun zu viel von Alexander Kindig ging der Punkt dann an Bart Liebens und Raesfeld.
Während Jan Brückner mit 380:373 Ringen gegen Dimitrije Grgic seinen Punkt souverän holte, mussten sich Robin Januszek und Michael Peirick an den Positionen drei und vier geschlagen geben. 2:2 und das Match hin erneut am seidenen Faden. Man konnten den Herzschlag von Christian Brabender beinahe spüren. Er stand alleine auf dem Stand, denn Susanne Ross legte 367 Ringe vor. Zwischenzeitlich hatte er in diesem Duell einen Vorsprung von neun Ringen, konnte diese jedoch nicht in Ziel bringen, sodass es richtig spannend wurde. Aber da war sie, im 29 Schuss eine zehn, sodass er sich sogar eine acht im letzten Schuss erlauben konnte. Das war aber nicht der Fall. Mit einer weiteren sicheren zehn machte er den Sack zu und die Sensation perfekt. Raesfeld DREI, Waldkirch ZWEI. Man munkelte vorher, aber mit dem 3:2 machten sich die Raesfelder ihren eigenen kleinen Traum wahr und stehen nun im Halbfinale gegen die Braunschweiger SG. Erneut treffen zwei Nordmannschaften aufeinander.
Der deutsche Vizemeister von 2019 musste im ersten Match gegen die SSG Dynamo-Fürth mit dem Luftgewehr ran. Das Team um die Spitzencoaches Hein Reinkemeyer und Achim Veelmann wollen in diesem Jahr den Titel von der SSG Kevelaer zurück. "Der Spiegel gehört einfach nach Westfalen", sagte uns Tatjana Spies. Sie musste sich das Match heute allerdings von der Seitenlinie aus anschauen, denn in der Aufstellung befanden sich István Péni, Nadine Hochgeschutz, Denise Palberg, Dirk Steinicke und Malin Wigger. István Péni musste gegen niemanden geringeren als die beste deutsche Schützin der letzten Jahre an den Start: Sonja Pfeilschifter. In der ersten Serie lag diese auch gleich in Führung. 100 Ringe für Sonja und 99 Ringe für István, doch in den kommenden drei Serien drehte er das Match zu einem Punktestand von 399:396 Ringen.
Zwischenzeitlich machten es die Elsener Sportler dann spannend, es stand auch 2:2 oder 3:2 für Fürth, doch spätestens ab der vierten Serie war der Sieg der Paderborner beinahme klar. Mit 4:1 setzte sich die Mannschaft gegen ihren Kontrahen durch. Wichtige Punkte machten Nadine Hochgeschutz mit 396:393 Ringen gegen Georg Zott, Denise Palberg mit 395:394 Ringen gegen Silvia Rachl und Malin Wigger an Position fünf gegen Maximilian Wolf mit 391:389 Ringen. Lediglich Dirk Steinicke unterlag an Position vier dem Fürther Pascal Walther mit 391:395 Ringen. Das Publikum gab sich nach dem Wettkampf in bester Laune und höchs begeistert. Wobei man dazu sagen muss, dass die Matches der 09:00 Uhr Partie deutlich mehr Lautstärke und Stimmung auf dem Programm hatten. Aber noch ist nicht aller Tage abend.
Die Halbfinals stehen vor der Tür. 16.00 Uhr geht es weiter für unsere Westfalen.
Beiden Teams in ihren Halbfinalmatches gegen die Braunschweiger SG und die SBr Freiheit viel Erfolg und "Gut Schuss". Live Ergebnisse kann man über MEYTON verfolgen und die Endergebnisse hält für Sie der Deutsche Schützebund mit seiner Bundesligaseite bereit.