Nach langer Pause wurde endlich wieder ein Ranglistenturnier im Bereich der DSB-Vorderladerschützen durchgeführt.
Dieses war, nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die diesjährige Weltmeisterschaft (14. bis 20. August) zum einen eine Jubiläums-WM ist und zum anderen, diese in Pforzheim stattfindet, ein heiß umkämpfter Event.
Laut Bundesreferent Gerhard Lang ist dies auch gar nicht verwunderlich, denn man möchte sich sehr gerne vor heimischem Publikum präsentieren. Zusätzlich ist diese WM, wenn auch Corona bedingt um ein Jahr nach hinten verschoben, ein Highlight in der Geschichte des Weltverbandes MLAIC. Lang, der auch gleichzeitig Generalsekretär des Weltverbandes ist beschreibt die Situation so: "Der MLAIC feiert seinen 50-jährigen Geburtstag in dem Land, das den mitgliederstärksten Verband im Weltverband stellt. Daneben ist der DSB seit vielen Jahren im Vorderlader-Schießsport das Maß aller Dinge. Die deutschen Schützen belohnen sich seit nahezu vier Jahrzehnten mit einer regelrechten Medaillenflut für ihren Trainingseifer."
Bei der Rangliste Vorderlader gab es in diesem Jahr die eine oder andere Überraschung, indem sich neben den "üblichen Verdächtigen" auch ein paar Neulinge mit überragenden Ergebnissen in den Kader schossen. Mit zwei Neuen aus dem bayerischen Landesverband, Matthias Plöscher und Andreas Wimmer, erhält die Kurzwaffenfraktion nicht nur Verstärkung, sondern auch eine Verjüngung insgesamt. Originalton Wimmer: "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen".
Auch bei den Damen konnte sich die erst 21-jährige Lorena Schneider eindrucksvoll gegen die seit Jahren erfolgreichen Damen durchsetzen und holte sich im Bereich Walkyrie (100 Meter Freigewehr der Damen) mit zwei starken Serien den ersten Platz. Nachdem sie zusammen mit Tania Heber und Louisa Rudolph nach dem ersten Durchgang mit 96 Ringen in Führung lag, legte sie nervenstark im zweiten Durchgang eine 98-er Serie nach und distanzierte somit die Mitbewerberinnen. Lorena ist sich sicher: "Das lag am intensiven Training und der Unterstützung, die ich von allen Seiten - speziell von den erfahrenen Schützinnen und Schützen - erfahren darf!"
Zur weiteren Verjüngung des Teams und somit als Hoffnungsträger für die Zukunft tragen zwei Junioren bei. Kiara Baumhakl (20 Jahre), die Tochter des bisher erfolgreichsten deutschen Vorderladerschützen sowie Kilian Fichtl (18 Jahre alt) haben bereits im vergangenen Jahr bei der EM ihr Können unter Beweis gestellt. Nun soll dies erneut bei der WM gelingen.
Bundesreferent Lang ist darüber nicht unglücklich, kommen doch die Vorderladerschützen "so langsam in die Jahre" und hört bereits der eine oder andere aufgrund gesundheitlicher Probleme auf. Positiv, so Bundesreferent Lang, ist die Tatsache, dass diejenigen, die aufhören, sich nach wie vor in den Dienst ihres Sportes stellen und ihre Erfahrung an die Jüngeren weitergeben.
Nicht zu vergessen sind natürlich die "alten Hasen" in dieser Rubrik. Michael Sturm ist zwar noch kein "Alter", aber er setzte sich relativ deutlich vor zwei (fast könnte man sagen) Urgesteinen des Vorderlader-Schießsports durch. Peter Käpernick und Walter Massing folgten ihm punktgleich auf dem zweiten und dritten Rang. Auch der Rest der Mannschaft besteht aus wohlbekannten Namen und lässt auf eine erfolgreiche WM-Teilnahme für den DSB hoffen. Bei den Flinten sind außerdem Namen zu finden, die auch in den vergangenen Jahren immer wieder auftauchten und bisher immer Garanten für hochwertigen Sport und für Medaillen waren.
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