Hans-Dieter Rehberg wurde feierlich verabschiedet und zum Ehrenpräsidenten des Westfälischen Schützenbundes ernannt.
Traditionell wurde der 72. Westfälische Schützentag mit dem Festakt am Samstagmorgen in der Fest- und Kulturhalle Berghausen eröffnet. Präsident Hans-Dieter Rehberg begrüßte die Anwesenden in seinem Heimatort und freute sich über die zahlreich Erschienenen und das gute Wetter an seinem letzten Tag als Präsident.
Zu Beginn wurden von zahlreichen Vertretern aus Land, Politik und Schützenwesen Grußworte zum Westfälischen Schützentag überbracht.
Staatssekretärin Andrea Milz durfte nach den Grußworten des ausrichtenden Bürgermeisters und des ausrichtenden Kreises Wittgenstein als erste ihre Grußworte an die Versammlung richten. „Eine lange und gute Freundschaft verbindet mich mit Hans-Dieter Rehberg und den westfälischen und nordrhein-westfälischen Schützinnen und Schützen. Vor sechs Jahren durfte ich die Arbeit zeitgleich mit Hans-Dieter Rehberg beginnen. Unter anderem in einem Arbeitskreis für das Ehrenamt in NRW. Ohne Dieter Rehberg wären wir nicht dort, wo wir jetzt stehen.“
Die Bundestagsabgeordnete Luzia Licina-Bode freute sich besonders, in ihrer Heimat beim Schützentag in Berghausen dabei sein zu dürfen: „Es ist eine Ehre dich, lieber Dieter, heute hier in der Heimat verabschieden zu dürfen. Wir haben viele gemeinsame Zeiten schon zusammen erleben dürfen und das nicht zuletzt aufgrund der guten Nachbarschaft als Freunde in Berghausen.“
Die Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach und Jens Kamieth sprachen zum Thema Blei deutliche Worte: „Ohne Hans-Dieter Rehberg wären wir nicht so weit gekommen. Seine Worte haben nicht nur regional Spuren hinterlassen, sondern wurden sogar in Brüssel gehört. Dort wurden bereits zum Thema Blei für den traditionellen Bereich erste Fortschritte erzielt.“
Das Vorstandsmitglied des Landessportbund Nordrhein-Westfalens, Diethelm Krause, betonte: „Der Westfälische Schützenbund schafft einen Mehrwert. Der Präsident Hans-Dieter Rehberg hat viele Dinge mit Mehrwert geschaffen und die vielen ehrenamtlichen Vereine haben und werden viel Mehrwert schaffen. Dieter Rehberg hat mit Sicherheit die Strecke von einmal um die Welt in Kilometer zurückgelegt. Ihm war im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg zu weit. Egal ob Dortmund oder Duisburg.“
Hans-Heinrich von Schönfels´ erster Landessschützentag als DSB-Präsident war ebenfalls der Westfälische Schützentag 2017 in Bad Berleburg. Gemeinsam angefangen, dankte er Hans-Dieter Rehberg für seinen Einsatz um das Schützenwesen. "Gerade in schwierigen Zeiten hat Hans-Dieter Rehberg den Verband sicher geführt. In unseren Sitzungen des DSB war er immer ein konstruktiver Ratgeber und Gestalter.", so Hans-Heinrich von Schönfels.
Der 1. Landesschützenmeister des Bayrischen Sportschützenbundes, Christian Kühn, sprach für alle anwesenden deutschen Schützenverbände: „Ein starker Zusammenhalt der Landesverbände zeichnet uns im Schützenwesen aus. Wir stehen zusammen beispielsweise bei Themen wie dem Bleiverbot, dem Waffenrecht und vielem mehr.“ Als Appell an die Politik gab er zu bedenken: „Zerstört ist schnell etwas, aber der Verlust wiegt schwer.“
Die beiden Ehrengäste mit der weitesten Anreise waren definitiv die Schützenmeister aus Südtirol und Tirol. Diese betonten die jahrelange Freundschaft mit Westfalen: „Freundschaft ist für uns im Schützenwesen eine der wichtigsten Güter. Wir freuen uns, bereits so viele Schützentage uns gegenseitig besucht zu haben und hoffen, dass diese Freundschaft noch viele Jahre fortbesteht. Viele Freunde sind in den letzten Jahren gegangen und gerade deshalb sollten wir jeden Moment gemeinsam nutzen.“ Anschließend übergaben die beiden Schützenmeister das erste Mal überhaupt gemeinsam eine Urkunde an Hans-Dieter Rehberg als Dank für die gemeinsame Zeit.
Der Bürgermeister der Stadt Kierspe, Olaf Stelse, lud die Versammlung zum Schützentag nach Kierspe ein: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld in die Region geholt, unter anderem einen Bogenplatz im Schützenwesen damit gebaut. Ich lade Sie recht herzlich ein, einen wunderbaren Schützentag mit uns in Kierspe zu feiern. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch recht herzlich bei den beteiligten Vereine, die auch Jubiläum im nächsten Jahr haben und den federführenden Ausrichtern um Ludger Rösges.
Im Vorfeld des Ehrungsblocks wurde eine besondere Ehrung des Deutschen Schützenbundes durchgeführt. Im Rahmen der Aktion #jugendtrifft, bei der die Carl Walther GmbH gemeinsam mit dem Deutschen Schützenbund zu jedem Landesschützentag entweder ein Gewehr oder eine Pistole verschenkt, wurde ein besonders aktiver Verein ausgezeichnet. Im Westfälischen Schützenbund wird dieser Preis zum zweiten Mal verliehen. Im letzten Jahr bekamen die SpSch Hiltrup ein Gewehr und in diesem Jahr durften sich die Sportlerinnen und Sportler des SV Barkhausen-Porta über diese Auszeichnung, die Pistole und die Munition der Firma RWS freuen. In Barkhausen-Porta wird durch den Landesjugendleiter Jörg Friedland im speziellen im Pistolenbereich und mittlerweile auch im Blasrohrsport eine hervorragende Jugendarbeit betrieben. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels freute sich, einem so engagierten Verein diesen Preis zu verleihen. "Ich betone ausdrücklich, dass es um Vereine geht, die in der Jugendarbeit und im Breitensport aktiv und engagiert sind und nicht um Kadersportler oder den Leistungssport. Wir wollen hiermit die Basis unterstützen."
WSB-Ehrenzeichen in Gold
Pascal Schober, Marcel Hädrich, Sven Hausicke, Frank Wunderlich.
DSB-Ehrenkreuz in Bronze
Monika Schoßland-Wannhof, Michael Stäube, René Urbigkeit, Ralf Meurer, Jan Sacher.
DSB-Ehrenkreuz in Silber'
Oliver Störmer, Ralf Tennemann, Bernd Fricke, Rainer Dellori, André Hähner, Bernd Wigge.
DSB-Goldene-Medaille
Werner Biecker, Roland Hundt, Dr. Stephan Breuning, Helmut Born, Wolfgang Tönjann, Jochen Willmann, Heidrun Kruse-Büsching, Helmut Orth, Christel Stöcker, Erwin Stockhausen.
DSB-Ehrenkreuz Gold
Siegfried Redtka, Gerd Freitag, Stephan Sack.
Nach einer kurzen Pause wurde die Delegiertenversammlung von Präsident Hans-Dieter Rehberg eröffnet. Mit 551 Stimmen waren entsprechend viele Stimmberechtigte vertreten. Zu den Berichten des Präsidiums gab es keine weiteren Meldungen aus der Versammlung. Die Landesjugendsprecher Lukas Schreckenberg und Felix Westhues mahnten die Versammlung in ihrem Bericht der Jugendsprecher, dass Ehrenamt unverzichtbar ist. Aber gerade die Pläne der Politik zeigen, dass das Ehrenamt gerade junger Menschen, nicht die Wertschätzung erhält, die es erhalten müsste. Der ausführliche Bericht ist unten als Download zu finden.
Nach dem Bericht der Kassenprüfer wurde das Präsidium von der Versammlung entlastet. Entsprechend wurde mit dem Punkt Mitgliedsbeiträge von Vizepräsident Finanzen & Recht Jochen Willmann fortgefahren. Er führte die Anwesenden durch eine kurze Präsentation zum Thema Finanzen des Westfälischen Schützenbundes und erläuterte ausführlich, dass eine Beitragsanpassung nötig ist. Er hob die vielen Leistungen für die Vereine von Seiten des Verbandes hervor. Von der Bildungs- und Jugendarbeit, über den Sport bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit durch die vielen Ehrenamtler. Durch Kostensteigerungen in vielen Bereichen kommen deutliche Mehrkosten auf den Westfälischen Schützenbund zu. Durch die Aktion WSB unterwegs und die guten Erläuterungen Jochen Willmanns beschloss die Versammlung mit 490 Stimmen für und 61 Stimmen dagegen eine Beitragserhöhung in Höhe von:
- Sockelbeitrag unverändert bei 200,00 Euro
- Schüler/Jugend passiv von von 6,00 Euro auf 7,50 Euro
- Erwachsene passiv von 6,50 Euro auf 8,00 Euro
- Schüler/Jugend aktiv von 9,00 Euro auf 10,50 Euro
- Erwachsene aktiv von 17,50 Euro auf 22,00 Euro
Entsprechend wurde der Haushaltsplan 2024 ebenfalls mit großer Mehrheit beschlossen.
Präsident Hans-Dieter Rehberg verabschiedete sich vor den Wahlen mit einem Rückblick auf sein Schützenleben. Er kann auf mehr als 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit im Westfälischen Schützenbund zurückblicken. „Einzig, dass wir es in meiner Amtszeit als Präsident nicht geschafft haben, einen Dachverband aller Schützen in Nordrhein-Westfalen zu gründen, ärgert mich. Aber für meinen Nachfolger soll ja auch noch eine Aufgabe übrig bleiben. Die Arbeit als Präsident ist nicht leicht, aber mir hat es immer Spaß gemacht.“, sagt Hans-Dieter Rehberg abschließend.
Bei den anschließenden Wahlen standen die drei BGB-Präsidiumsposten zur Wahl, sowie die Wahl eines neuen Kassenprüfers und eine*r Vizepräsident*in Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit. Es wurde wie folgt gewählt:
- Präsident: Maik Hollmann - einstimmig
- Vizepräsident Verbandsorganisation: Wolfgang Tönjann - einstimmig
- Vizepräsident Finanzen & Recht: Jochen Willmann - einstimmig
- Vizepräsident Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit: Wilhelm B. Bröer - einstimmig
- Kassenprüfer*in: Jens Hofmann (Bezirk 6000) - einstimmig
Zu den neuen Majestäten des Westfälischen Schützenbundes und dem Festumzug wird ein separater Bericht veröffentlicht.
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