Die deutschen Nachwuchs-Schützen gewannen drei Team-Medaillen mit dem KK-Gewehr.
Die Juniorinnen und Junioren des DSB waren bei der Kleinkaliber-EM in Kroatien erfolgreich. Zunächst sorgte das Gewehr-Team Hannah Wehren, Nele Stark und Anna-Marie Beutler für ein erstes Ausrufezeichen: Die Vize-Weltmeisterinnen des Vorjahres sicherten sich souverän den EM-Titel und hatten am Ende neun Ringe Vorsprung vor den zweitplatzierten Kroatinnen: „Es war das einzige Team, das einen Schnitt von über 580 Ringen aufwiesen, das war stark“, gratulierte Bundestrainerin Claudia Kulla.
Bei den Junioren lief es nicht so gut wie bei den Kolleginnen. Im Team reichte es für Alexander Karl (577), Nils Palberg (574) und Justus Ott (568) nur zu Platz acht.
Besser lief es im Mixed am zweiten Tag der Junioren-Wettkämpfe. Hier standen sich Palberg & Wehren sowie Ott & Beutler im Goldfinale gegenüber. Palberg & Wehren siegten deutlich 16:4: „Natürlich sind wir zufrieden, wir haben beide in der Qualifikation und im Finale konstant geschossen und freuen uns natürlich über den Titel und dass Anna-Marie und Justus Silber gewonnen haben“, so Wehren. Eine Bronzemedaille gab es zudem für Palberg, Ott und Karl im neuen Trio-Event.
Zwei Einzel-Medaillen und zweimal Team-Gold bei den Erwachsenen
Auch auf die Pistolenschützen war wieder einmal Verlass: Doreen Vennekamp gewann Einzel-Silber bei den Damen mit der Sportpistole und Team-Gold an der Seite von Josefin Eder und Monika Karsch. Christian Reitz holte Einzel-Bronze und Herren-Team-Gold mit Oliver Geis und Florian Peter.
Im Finale der besten acht Sportpistole-Schützinnen stand die Crème de la crème aus Europa: Vennekamp und Eder starteten mit jeweils sechs Treffern ordentlich, aber nicht besonders in das Finale, Weltmeisterin Vennekamp übernahm nach der dritten Fünfer-Serie mit zehn Treffern die Führung. Eder rutschte ab und schied nach einer Serie mit nur einem Treffer wenig später als Siebte aus.
An der Spitze deutete sich ein Zweikampf zwischen Vennekamp und der Französin Jedrzejewski an. Doch ausgerechnet in der letzten Serie hielt Vennekamp nicht ihren Schnitt Im Schnellfeuerfinale startete Geis mit drei Hits, Reitz mit vier. Am Ende musste Reitz mit dem Italiener Mazzetti in ein Shootoff. Reitz unterlag 3:4 und musste sich mit Bronze zufriedengeben, freute sich aber sichtlich. Es war seine fünfte EM-Einzelmedaille in seiner Parade-Disziplin.
In der Qualifikation lief für das DSB-Trio alles bestens. Souverän als Erster (588) bzw. Dritter (584) qualifizierten sich Christian Reitz und Oliver Geis für das Finale. Zusammen mit Florian Peter (579) war Team-Gold die logische Konsequenz. „Ich bin glücklich, dass wir Team-Gold geholt haben, wir sind einfach ein geiles Team und haben eine super Leistung abgeliefert", jubelte Geis.
Kein Quotenplatz für Gewehrschützen
Das hatten sich Gewehr-Bundestrainer Achim Veelmann und seine Athleten sicherlich anders vorgestellt: Sowohl die Frauen als auch die Männer verfehlten das Finale und somit auch die Chance auf einen weiteren Quotenplatz.
Im Dreistellungskampf der Frauen waren im Vorfeld der EM die Hoffnungen groß, einen der letzten zwei olympischen Quotenplätze zu gewinnen. Schließlich hatten Jolyn Beer und Hannah Steffen in der EM-Qualifikation zuletzt herausragende Ergebnisse geschossen. Doch das Duo, wie auch Anna Janßen und Lisa Müller (RPO-Wertung), kam von Beginn an nicht richtig in Tritt. Janßen schoss sich mit insgesamt 588 Ringen noch auf Platz elf und verpasste das Finale der besten acht Schützinnen um zwei Ringe. Beer kam auf 586 Ringe (25. Platz), Steffen auf 582 (39. Platz) und Müller auf 581 (45. Platz). Eine letzte Chance auf einen Quotenplatz besteht noch über die Olympia-Rangliste, in der Beer sehr aussichtsreich platziert ist.
Enttäuschung auch bei den Männern. Das Quartett Bastian Blos, Maximilian Dallinger, David Koenders und Maximilian Ulbrich (RPO) hatte mit dem Ausgang der Entscheidung nichts zu tun und belegte lediglich die Plätze 25 (Blos, 586 Ringe), 29 (Ulbrich, 585), 43 (Dallinger, 583) und 55 (Koenders, 580).