Weder im Einzel noch in der Mannschaft gelang ein Einzug ins Halbfinale – enttäuscht haben die jungen Sportler jedoch nicht.
Nach einer intensiven und erfolgreichen Vorbereitung waren die Hoffnungen von Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach groß, dass seine jungen Athletinnen und Athleten bei der Bogen-WM in Madrid/ESP um die vorderen Plätze mitschießen würden.
Dabei konnten die Nachwuchs-Cracks durchaus überzeugen. Beispielsweise Elisa Tartler, die in der Qualifikation 648 Ringe erzielte und nur von einer Südkoreanerin übertroffen wurde. Oder Clea Reisenweber, die Platz fünf in der Qualifikation belegt hatte (659 Ringe) und wie Tartler beste Europäerin war. Oder Erik Linke, der in seinem 1/24 Match hoch schoss, aber gegen einen Chinesen 4:6 (28-29, 28-29, 29-25, 29-29, 29-29) verlor. Das Kadettinnen-Team überzeugte mit 56, 56 und 55 Ringen im Match gegen Mexiko, die schossen aber jeweils einen Ring mehr. Oder Paolo Kunsch, der im Compound-Achtelfinale der Junioren sensationelle 149 von 150 möglichen Ringen schoss und als bester DSB-Athlet Platz sechs belegte.
Die Kadettinnen mit Pia Wolbring aus Bocholt (Foto) sowie Clea Reisenweber und Sarah Reincke belegten den neunten Platz. Ein respektables Ergebnis. Für das junge Talent aus Westfalen war es die erste internationale Meisterschaft, bei der es in ersten Linie darum ging, Erfahrungen zu sammeln im Vergleich mit den Besten der Welt.
Fast alle deutschen Sportler scheiterten an Gegnern aus Asien bzw. Übersee, was Dellenbach zu folgender Aussage veranlasste: „Unsere Athleten haben ihr Bestes gegeben und meistens auch ihr Level abgerufen. Es gab einige knappe Niederlagen, aber wir müssen eingestehen: Wir haben aktuell nicht das Welt-Niveau. Die asiatischen Nationen Korea, Taiwan, China und Japan dominieren.“
Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher Compound, war insgesamt zufrieden mit seinem Trio Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl: „Insgesamt war das eine solide Leistung, da sie kaum internationale Erfahrung haben und vieles für sie neu war. Die Größe und Bedingungen einer WM sind doch beeindruckend, wenn man das erste Mal dabei ist.“
Im Junioren-Mixed mit Jonathan Vetter & Elisa Tartler hofften alle auf einen guten Abschluss. Doch im Viertelfinale erwiesen sich die Österreicher als zielsicherer.
Der deutsche WM-Kader
Recurve: Jonathan Vetter, Nils Schwertmann, Elisa Tartler, Charline Schwarz, Erik Linke, Flavio Schilp, Domenic Merkel, Sarah Reincke, Clea Reisenweber, Pia Wolbring
Compound: Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl
Betreuer: Marc Dellenbach, Sandra Dehn, Holger Hertkorn