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Harmonischer Festakt und ordentlicher Delegiertentag zum Auftakt des Schützentages

Das neue Konzept für die westfälischen Schützentage konnte mit Teil I, dem Freitag, bereits positive Stimmen sammeln.

 

Der Kreisvorsitzende und Ausrichter Ludger Rösges zeigte sich zu Beginn des Festaktes positiv gestimmt: „Mit so vielen Teilnehmenden haben wir nicht gerechnet. Es sind bereits über 300 Menschen im PZ Kierspe, das freut uns als Ausrichter natürlich sehr.“ Das die Organisation rund um Ludger Rösges und sein Team hervorragend funktioniert, zeigte, dass es keine Zwischenfälle oder Verzögerungen im Programm gab.

 

„Natürlich gibt es immer den ein oder anderen kleinen Punkt, an dem wir im Nachgang noch arbeiten werden, müssen. Besser geht schließlich immer, aber heute haben wir auf jeden Fall bereits eine sehr gute organisatorische Leistung erleben dürfen.“, äußert sich Vizepräsident Verbandsorganisation Wolfgang Tönjann.

 

Der 73. Westfälische Schützentag begann traditionell mit dem Empfang des Bürgermeisters im Rathaus Kierspe. Dort lud Bürgermeister Olaf Stelse die Ehrengäste ein sich in das goldene Buch der Stadt einzutragen. „Es ist uns eine besondere Ehre in diesem Jahr der Schützen von Kierspe den westfälischen Schützentag ausrichten zu dürfen. Gleich zwei Jubiläen und die größte traditionelle Schützenveranstaltung des Westfälischen Schützenbundes sind eine besondere Auszeichnung für uns.“

 

Im Anschluss an den Bürgermeisterempfang pflanzten der Bürgermeister Olaf Stelse, Präsident Dr. Maik Hollmann, Ehrenpräsident Dieter Rehberg und Vizepräsident Arnold Kottenstedde stellvertretend für alle westfälischen Schützen einen Baum im Zeichen des Schützenwesens.

 

Durch die Umstrukturierung des Schützentages ging es direkt weiter im Programm und die Hauptausschusssitzung im Rathaus lies nicht lange auf sich warten. Dort wurden die Hauptausschussmitglieder aus Bezirken und Kreisen über die aktuellen Entwicklungen des Verbandes informiert, sowie die anstehende Delegiertenversammlung besprochen. Weiterhin wurden Hermann Terbrack und Kurt Erdmann nach unzähligen Jahren der ehrenamtlichen Arbeit im Hauptausschuss aus diesem verabschiedet. Präsident Dr. Maik Hollmann zeichnete beide mit der Präsidentenplakette in Gold des Westfälischen Schützenbundes aus.

 

Der Festakt des 73. Westfälischen Schützentages wurde durch den Fahneneinmarsch und die anschließende Totenehrung eingeleitet. Begleitet wurde der gesamte Nachmittag und Abend von der Bigband „High Vol(u)me“ aus Kierspe, die mit grandioser und unterhaltsamer Musik die Teilnehmenden Schützinnen und Schützen begeisterten.

 

Die Grußworte nahmen in diesem Jahr einen bedeutenderen Teil den je ein, denn die aktuelle wirtschaftliche, aber auch politische Lage mit all ihren Herausforderungen ist auch für das Schützenwesen entscheidender als zuvor. Präsident des WSB, Dr. Maik Hollmann, bedankte sich, dass so viele Entscheidungsträger aus Politik und Verbänden am Westfälischen Schützentag teilnehmen machte einmal mehr deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit auf allen Ebenen für die Schützensache sei.

 

Nach dem Bürgermeister der Stadt Kierspe Olaf Stelse, der noch einmal die Wichtigkeit der Schützenvereine für die Region und die bedeutsamen Jubiläen der Schützenvereine ansprach durfte auch der Orga-Chef des Schützentages Jörg Makowski einige Worte an die Versammlung richten. Er bedankte sich bei den Anwesenden für das zahlreiche Erscheinen und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die bereits geleistete, gute Arbeit und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf.  

 

Besonders erfreulich war der Besuch von NRW-Innenminister Herbert Reul, der bereits auf zahlreichen Veranstaltungen der nordrhein-westfälischen Schützen bestätigte, dass er ein Freund und Unterstützer dieser ist.

„Mir ist es wichtig einmal deutlich zu machen, dass es wichtig ist die illegalen Waffen aus dem Verkehr zu ziehen und die Personen die damit Schaden anrichten wollen, nicht die legalen Waffenbesitzer oder Sportschützen, die ausschließlich ihrem Hobby nachgehen. Wir brauchen mehr Menschen im Schützenwesen, denn Schützenvereine sind mit ihrer Gemeinschaft eine tragende Säule der Gesellschaft. Mir wäre es viel lieber wir bekämen die Kinder und Jugendlichen von ihren Smartphones und Computern weg und in die Schützenvereine. Dort bekommen sie wichtige Werte wie gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den wir aktuell dringender den je brauchen, vermittelt. In Zeiten in denen 60% der Gesellschaft sich nicht mehr mit unserem Staat identifizieren können, müssen wir enger zusammenrücken und liebe Schützenfreunde, sie brauchen sich nicht verstecken, denn ihre Arbeit ist wertvoll. Ich habe gesehen, dass die westfälische Schützenjugend eine Kampagne ins Leben gerufen hat mit dem Titel „Schützen sind wertvoll“ und da kann ich nur sagen: Die könnte auch von mir sein!. Lassen Sie sich nicht unterkriegen, wir, aber gerade auch ich stehe an der Seite der Schützinnen und Schützen und ich werde mich weiter für die Schützensache einsetzen.“

 

Florian Müller, MdB, von der CDU erklärte, dass in den entsprechenden Gremien des Bundestages entscheidende Beschlüsse für die Schützen auf den Weg gebracht werden. „Es kann nicht sein, dass Schützinnen und Schützen ständig Angst um ihre Zuverlässigkeit haben müssen. Das Ehrenamt ist völlig überlastet von der immer mehr werdenden Bürokratie. 6,5 Stunden Arbeit am Schreibtisch macht eine ehrenamtlich tätige Person in Deutschland. Das ist zu viel! Hier müssen und hier werden wir entgegenwirken. Tradition und Brauchtum braucht eine Zukunft in Deutschland, denn das Schützenwesen ist von unschätzbarem Wert für Dörfer, Orte und Gesellschaft in Deutschland.“

 

LSB Vizepräsident Dr. Michael Timm dankte den Schützinnen und Schützen für ihre Herausragende Arbeit und das eingebrachte Engagement. „Der Sport in NRW ist stark und bedeutend für unsere Gesellschaft. Wir bieten ein sicheres Umfeld und dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Dafür gibt es zahlreiche Angebote auch von Seiten des LSB für und mit seinen Mitgliedern. Das der Sport weit mehr als nur Bewegung ist zeigen Sie hier eindrücklich. Die Aktion zu Gunsten des Kinderhospizvereins ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Lassen Sie uns gemeinsam die Kraft des Sports nutzen um unsere Gesellschaft weiter zu stärken.“

 

Vizepräsidentin Öffentlichkeitsarbeit, Evi Benner-Bitthin lobte in besonderem Maße die Jugendarbeit des Westfälischen Schützenbundes, wies aber auch auf die finanziellen Herausforderungen für den Deutschen Schützenbund bin. „Wir möchten gestalten und nicht nur verwalten.“ Christian Kühn, Präsident des BSSB bedankte sich stellvertretend für alle Landesverbände für die Einladung und richtete noch einmal einen Appell an die Politik: „Wenn Sie eine direkte Maßnahme für die Stärkung des Ehrenamts wissen wollen, dann hätten wir einen Vorschlag für Sie. Erhöhen Sie die Kilometerpauschalen auf 40 oder 50 Cent, dass würde eine erste Entlastung mit sich bringen. Das das Schützenwesen gerade in der Jugend stark ist, beweist unter anderem auch, dass über 1.000 teilnehmende Jugendliche in München vertreten waren.“

 

Nach einer kleinen Unterbrechungspause ging es weiter mit dem Delegiertentag. Neben der Genehmigung der Tagesordnung, der Niederschrift des letzten Schützentages und der Feststellung der Stimmen gab es auch bei den Berichten des Präsidiums keinerlei Beanstandungen. Die Rechnungsprüfer beantragten in Person von … die Entlastung des Vorstandes, da alle Belege und Zahlen einwandfrei und lückenlos vorgelegt und geprüft werden konnten. Die Entlastung wurde entsprechend einstimmig erteilt.

 

Vizepräsident Finanzen & Recht, Jochen Willmann, erklärte, dass keine Beitragserhöhung nötig sei und er die Beiträge wie im Vorjahr beschlossen so weiter übernehmen möchte. Die Beiträge und der Haushalt wurden von der Delegiertenversammlung einstimmig beschlossen.

 

Der Jugendsprecher Felix Westhues betonte in seinem Redebeitrag, wie wertvoll das Ehrenamt für das Vereinsleben ist . Er wies darauf hin, dass viele ehrenamtliche Posten, besonders in der Jugendarbeit, unbesetzt bleiben und es immer schwieriger werde, Veranstaltungen wie das WSB-Jugendcamp zu organisieren. Sowohl die Zahl der Helfer als auch der Teilnehmenden nehme ab. Man müsse das Ehrenamt wieder als Chance zur persönlichen Entfaltung begreifen und nicht den Spaß dabei verlieren: "Lasst uns vor allem Spaß bei der Sache haben aber auch vermitteln. Gemeinsam können wir das Ehrenamt fördern. Ehrenamtliche Jugendarbeit im WSB bedeutet: Schützen unterstützen!"

 

Da keine schriftlichen Anträge vorlagen und auch keine Eilanträge eingereicht wurden, wurde die Versammlung mit dem Punkt „Wahlen“ geschlossen. Zur Wahl standen die Positionen Vizepräsident Leistungssport & Bildung, Vizepräsident Tradition & Brauchtum und ein Rechnungsprüfer. Arnold Kottenstedde wurde einstimmig wiedergewählt, Thomas Friedhoff wurde mit fünf Gegenstimmen wiedergewählt und … wurde als neuer Rechnungsprüfer für Jürgen Prüßner gewählt.

Beim anschließenden „Get Together“ des Orga Teams Kierspe wurde der Abend unter der musikalischen Begleitung der Bigband High Vol(u)me gemütlich beendet.

 

TEXT PS FOTOS PS, FRIEDRICH KULKE, SOPHIA BENTERBUSCH