Perfekter Auftakt für die deutschen Flintenschützen bei der Europameisterschaft in Osijek/CRO.
Skeetschützin Nele Wißmer belegte Platz fünf und sicherte dem deutschen Team damit den einen Quotenplatz für Paris 2024, der in diesem Wettbewerb vergeben wurde. Vincent Haaga verpasste via Shootoff den Finalplatz.
Mit dem Gewinn durch Wißmer (Ibbenbüren) sind die deutschen Skeeterinnen „voll“ für Paris: Denn ein Jahr zuvor hatte bereits Nadine Messerschmidt durch EM-Silber frühzeitig einen olympischen Quotenplatz gesichert. Wißmer meinte zu diesem großartigen Erfolg: „Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen. Wir haben so lange daran gearbeitet, den zweiten Quotenplatz zu bekommen. Manchmal waren wir mehr manchmal weniger knapp dran. Jetzt ist es an der Zeit, einen Abend stolz auf sich zu sein, wo man bereits so viele Abende hatte, an denen man an seiner Leistung gezweifelt hat. Wir genießen das als Team und ich weiß, woran ich arbeiten muss.“
Auch Bundestrainer Axel Krämer zollte seiner Athletin Anerkennung: „Es war wieder ein Wettkampf auf dem höchsten Niveau, die Finaleingangsleistungen liegen in einem Bereich, der nur von wenigen erreicht wird. Mit 121 ist Nele ins Finale und Platz fünf – das ist eine tolle Leistung. Und der Quotenplatz als Bonbon obendrauf. Wir waren gut, wir wollen aber noch besser werden und hätten gerne eine Medaille mitgenommen. Es ist bei allen eine Erleichterung zu spüren.“
Verdient hatte sie sich diesen mit einer hervorragenden Leistung in der Qualifikation. Nach 71 Treffern am ersten Tag und Platz sieben, treffergleich mit zahlreichen anderen Schützinnen, schoss sie perfekt aus: 50 Scheiben, 50 Treffer: „Ich freue mich riesig über meine gute Leistung, heute nochmals 50 Scheiben draufzupacken auf die 71 von gestern. Man weiß, dass das in diesem Weltklassefeld notwendig ist, um oben mitspielen zu können.“ Damit zog sie mit zwei Italienerinnen, zwei Slowakinnen und der Britin Amber Rutter in das Finale ein. Und da diese Nationen bzw. Schützinnen bereits alle Quotenplätze ergattert hatten, war das deutsche Glück bereits vor dem Finale perfekt.
Im Finale zeigten die Schützinnen ein enorm hohes Niveau: Bartekova/SVK, Rutter/GBR und Bacosi/ITA schossen (nahezu) fehlerfrei, Wißmer fügte sich auf Platz fünf ein, da ihr drei Fehlschüsse unterliefen. Bis auf einen Treffer war sie stets an der viertplatzierten Italienerin Bartolomei dran, gleichziehen konnte sie jedoch nicht. Mit 25 Treffern (von 30 möglichen) verabschiedete sich Wißmer aus dem Finale: „Ich bin beeindruckt, was für internationale Leistungen inzwischen kommen. Wir zeigen, dass wir dran sind – es war ein schöner Saisonabschluss.“
Nadine Messerschmidt (114) und Katrin Butterer (111) spielten als 21. bzw. 30. bei der Vergabe der Finalplätze keine Rolle.
Männer: Neun Schützen im Shootoff um drei Plätze
Auch im Männer-Feld ging es hoch her und mittendrin war auch ein DSB-Schütze: Vincent Haaga zeigte wie bereits bei der WM eine ausgezeichnete Leistung und wiederholte sein Kunststück von Baku: Denn nach zwei 24-er Runden zum Auftakt schoss er mit perfekten 75 Scheiben aus. Dies war auch notwendig, denn neben einem Trio mit 124 Treffern gab es gleich neun (!) Athleten, die 123 Treffer erzielten. Demnach schossen diese in einem Shootoff um drei Finalplätze. Leider erwischte es Haaga früh, und somit musste er als Elfter die Hoffnung auf das Finale und den Quotenplatz begraben – dennoch erneut ein starker Auftritt des 28-Jährigen. Krämer meinte: „Er gehört zu dieser Liga und ist deutlich gefestigt im Erreichen der Maximalleistung, wenn es darauf ankommt. Wir können mit Teil eins zufrieden sein der Wettkämpfe zufrieden sein und blicken nun auf das Mixed.“
Auch Sven Korte zeigte einen guten Wettkampf: 121 Treffer reichen in dem einen oder anderen Weltcup auch zum Finaleinzug, hier bedeutete dieses Ergebnis einen Mittelfeldplatz. Christopher Honkomp konnte dagegen nicht an seine zuletzt starken Leistungen anknüpfen und landete mit 116 Treffern im geschlagenen Feld.
Bei Skeet-Frauen und -Männern folgen nun noch die Mixed- und Teamwettbewerbe, dann übernimmt der Skeet-Nachwuchs mit seinen Wettkämpfen ab dem 15. September, ehe am 18. September die Trap-Juniorinnen und -Junioren anlegen. Zum Abschluss kommen dann die Frauen und Männer im Trap zum Zug (ab 23. September).
Durch den Gewinn des Quotenplatzes von Wißmer ist das DSB-Team bei den Olympischen Spielen in Paris jetzt schon größer als in Tokio. Damals gingen zwölf DSB-Athleten an den Start, jetzt sind es bereits 13.
Folgende DSB-Quotenplätze für Paris 2024 stehen bislang fest*
Schießsport: Nadine Messerschmidt, Nele Wißmer (Skeet), Doreen Vennekamp (Sportpistole), Maximilian Ulbrich (Luftgewehr), Oliver Geis, Christian Reitz (Schnellfeuerpistole), Robin Walter (Luftpistole), Lisa Müller (KK-Dreistellungskampf), Kathrin Murche (Trap)
Bogensport: Katharina Bauer, Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Florian Unruh
*die Quotenplätze gehen an den DSB/Deutschland und nicht an den Athleten
ERGEBNISSE
TEXT DSB FOTO DOSB