Schießsport-Deutschland fiebert dem Finale in Garching-Hochbrück am 05.-06.02. (live bei Sportdeutschland.TV) entgegen.
Dies gilt für Fans, Veranstalter, Vereine und natürlich auch für die teilnehmenden Sportler. So wie Denise Palberg (ST Hubertus Elsen) und Isabella Straub (SV Germania Prittlbach), die mit ihren Teams nach der Luftgewehr-Krone greifen und im Vorfeld für ein Interview bereitstanden.
Wie groß ist die Aufregung in den Tagen vor dem Bundesligafinal-Wochenende?
Palberg: „Ich bin da grundsätzlich eher entspannt. Ich freue mich einfach, dass wir das Finale erreicht haben und auf die kommenden Wettkämpfe. Wenn ich jetzt an die Wettkämpfe denke, merke ich schon, dass ich etwas kribbelig werde. Das ist aber einfach die Vorfreude auf das Event!“
Straub: „Das Bundesligafinale ist natürlich immer eine Hausnummer, aber wir sind gut drauf und freuen uns enorm, dass wir es bis hier hingeschafft haben.“
Was wird jetzt noch im Training gemacht?
Palberg: „Ich bin mittlerweile wieder voll im KK-Training, sodass man da eine gute Balance finden muss. Wir haben im Luftgewehrtraining noch an ein paar Feinheiten gebastelt. Ich denke, wir haben über die Saison bereits gezeigt, was wir leisten können. Große Baustellen gibt es aktuell bei mir nicht. Zum Ausgleich habe ich auch weiter an meiner Ausdauer und Kraft gearbeitet. Damit fühle ich mich wohl und gut vorbereitet.“
Straub: „Letzte Woche haben wir gegen unsere Trainings-Buddies vom Bund München noch ein Vorbereitungsmatch geschossen. Sonst machen wir auch kleine Trainingsmatches gegeneinander oder fokussieren uns auf unsere Technik.“
Was macht das Bundesligafinale aus? Erklärt mal den Reiz, die Besonderheit etc.!
Palberg: „Das Bundesligafinale ist jedes Jahr wieder ein toller Abschluss für die Saison. Ich habe großes Glück, dass ich an dem Finale bis jetzt in jeder Saison, die ich für Elsen geschossen habe, teilnehmen durfte (es wird für Palberg das fünfte Bundesligafinale, Anm. d. Red.). Durch das K.0.-System unterscheidet sich das Finale natürlich von den Vorkämpfen. Im Finale ist alles möglich. Eins meiner Highlights beim Finale sind natürlich immer die Zuschauer und Fans, die uns unterstützen und Stimmung in der Halle machen. Dieses Jahr ist das leider nicht möglich. Das ist sehr schade. Trotzdem freue ich mich sehr auf das letzte Wettkampfwochenende dieser Saison mit meiner Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass wir trotz der geänderten Umstände viel Spaß haben werden.“
Straub: „Als Randsportart haben wir nicht so große Bühnen, unseren Sport zu präsentieren, aber die Bundesliga und besonders das Bundesligafinale sind unsere großen Momente. Die Stimmung, die vielen Zuschauer und das absolute Top-Niveau sind dabei natürlich der besondere Reiz.“
Leider kann das Finale - nicht wie geplant - in Neu-Ulm ausgetragen werden, sondern steigt jetzt in München ohne Zuschauer. Eure Meinung zu dem gesamten Vorgang?
Palberg: „Ich denke, man hat einfach versucht, eine Lösung zu finden, die sowohl mit der aktuellen Corona-Lage als auch mit den geltenden Regeln der Bundesliga zu vereinbaren ist. Seit fast zwei Jahren werden bei uns konstant Wettkämpfe abgesagt, verschoben, neu angesetzt und am Ende wieder abgesagt oder verschoben. Ich selbst habe nur noch den Wunsch nach Normalität. Solange dies noch nicht möglich ist, muss man es eben so nehmen, wie es kommt. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Aber jetzt ist es so entschieden, und wir versuchen das Beste daraus zu machen.“
Straub: „Ich verstehe die beiden Vereine total, dass das Finale in Ulm nicht unter diesen Voraussetzungen stattfinden kann. Besonders schade finde ich, dass es das erste Mal ohne Zuschauer sein wird. Sie bringen doch das gewisse Extra mit und machen die Stimmung.“
Denise, ihr müsst gegen den souveränen Südmeister SV Pfeil Vöhringen antreten. Vom Papier her seid ihr Außenseiter, oder?
Palberg: „Vöhringen hat natürlich in der Vorrunde eine super Leistung erbracht und ist ein starker Gegner. Ich versuche jedoch, mich davon nicht so stark beeinflussen zu lassen. Ich weiß, dass vor dem Finale immer schön gerechnet wird und man aufgrund der Ligaschnitte die Favoriten bestimmt. Ich schaue mir diese Rechnungen bewusst nicht an. Es zählt nämlich so viel mehr dazu als die reine Zahlenlage. Gerade im Finale ist alles möglich. Ich vertraue da auf mich und meine Mannschaft. Wir wissen, was wir leisten können und was wir in der Vergangenheit bereits geleistet haben. Wir wissen aber genauso gut, was Vöhringen geleistet hat. Für mich ist dies einmal mehr der Anreiz, einfach alles zu geben.“
lsabella, ihr bekommt es als Süd-Zweiter mit dem NordDritten Wissener SV zu tun. Deine Einschätzung?
Straub: „Wir sehen uns weder als Favorit noch als Außenseiter. Alle Mannschaften können Top-Leistungen schießen. Auch sind wir top drauf und die Stimmung im Team ist richtig gut. Da bleibt uns nur, unser Bestes zu geben und Spaß zu haben.“
Kevelaer strebt das noch nie dagewesene Triple an. Packt es der Nordmeister oder wie geht es aus? Euer Podest-Tipp?
Palberg: „Wie oben schonmal geschrieben, auch hier habe ich den genauen Finalplan mit den möglichen Paarungen gar nicht vor Augen. Ich arbeite mich von Wettkampf zu Wettkampf. Einen realistischen Podest-Tipp kann ich somit gar nicht abgeben. Natürlich würde ich mich sehr freuen, meine eigene Mannschaft am Ende auf dem Treppchen zu sehen. Bezüglich Kevelaer kann ich mir auf jeden Fall vorstellen, dass sie das Zeug zum Triple haben. Ich bin gespannt, was passiert und freue mich auf die Wettkämpfe.“
Straub: „Puh, so etwas ist wirklich immer schwierig einzuschätzen. Kevelaer ist echt stark drauf, aber auch Vöhringen hat in der Hauptrunde gezeigt, was sie draufhaben. Die 1991 waren schon echt `ne Ansage. Natürlich hoffe ich für mein Team und mich, dass wir unser Potenzial ausschöpfen können, und deswegen ist meine optimistische Einschätzung mal: 1. Prittlbach 2. Vöhringen 3. Kevelaer.“
QUELLE DSB