Ein Beitrag von Report Mainz der ARD stellt den Schießsport einseitig und negativ dar. Der DSB bezieht Stellung.
Der Deutsche Schützenbund widerspricht der vollkommen einseitigen und vorurteilsbehafteten Darstellung des Schießsports in dem Beitrag „Waffen für alle – Neuer Lifestyle in Deutschland?“ vom Report Mainz der ARD (Ausstrahlung am 4. Oktober). Dort wird trotz einjähriger Recherche tendenziös das Sportschießen und der Umgang mit Waffen in Misskredit gebracht.
So wird eine österreichische Influencerin aus dem dynamischen Schießen ausführlich dargestellt, genauso wie ein Besuch bei einem kommerziellen Schießsportanbieter. Und damit exakt zwei Bereiche, die nicht unter dem Dach des Deutschen Schützenbundes zu finden sind (bzw. im Ausland, hier Österreich, stattfinden). Ein Besuch in einem DSB-Verein oder eine Stellungnahme des DSB vor der Kamera wurde nicht integriert. Zufall? Nein!
Vielmehr wurde es so dargestellt, dass jeder in Deutschland leichten Zugang zu Waffen habe. Der Satz, dass in Deutschland eines der strengsten Waffenrechte weltweit gilt, wurde spöttisch kommentiert und in Frage gestellt.
Dass zu wenige Waffenkontrollen bundesweit durchgeführt werden, war ebenfalls Thema. Der Grund dafür wurde jedoch nur am Rande erwähnt: Die völlige Überforderung der Waffenbehörden. So sieht es auch der CDU-Innenpolitiker Marc Henrichmannm, der das Defizit als Folge immer weiterer Verschärfungen des Waffenrechts, die eher weniger als mehr Sicherheit bringen, einstuft: „Mit der geplanten nächsten Novelle wird die Ampel die Waffenbehörden mit weiterer Bürokratie endgültig lahmlegen“, befürchtet er. Besser wäre es, die kommunalen Waffenbehörden durch digitalere und schlankere Verfahren zu entlasten. „Dann können sie auch besser ihrer Aufgabe nachkommen und konkreten Verdachtsfällen nachgehen“, unterstreicht Henrichmann in einer schriftlichen Replik auf die Sendung. Ergänzend ist hinzuzufügen: Der Umstand, dass angeblich noch zahlreiche Extremisten legale Waffenbesitzer sind, ist der Politik anzulasten, die alle Möglichkeiten besitzt, tätig zu werden und diesen waffenrechtlich unzuverlässigen Personen den Erwerb und den Besitz zu verbieten.
Leider wurde das Vereinswesen und Sportschießen an sich überhaupt nicht thematisiert. Schade, denn die über 1,3 Millionen Sportschützen im DSB tun viel Gutes. Es gibt wohl kaum einen zweiten sportlichen Bereich in Deutschland, der so viel Gemeinnütziges macht, wie die Mitglieder der Schützenvereine (siehe Aktion Stiller Star). Auch deshalb wurde das „Schützenwesen in Deutschland“ 2015 von der Deutschen UNESCO-Kommission und der Kultusministerkonferenz in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird sich der DSB auch in Zukunft für die Belange seiner Mitglieder als Legalwaffenbesitzer einsetzen und deren Interessen auch gegenüber der Politik mit Nachdruck vertreten. Dies auch trotz der despektierlichen Darstellung als Teil der sogenannten „Waffen- und Schützenlobby“. Nicht ohne Grund ist der DSB als gemeinnütziger Verband im transparenten Lobby-Register des Deutschen Bundestages gelistet.
Und dass die 1,3 Millionen Sportschützen mit Freude und Hingabe ihrem Hobby nachgehen und ihren Sport sicher ausüben wollen wie andere Sporttreibende – kein Wort von den Redakteuren. Stattdessen ein Schlag in das Gesicht der ehrenamtlichen Mitglieder in den rund 14.000 Schützenvereinen, die tagtäglich mit viel Herzblut und herausragenden Aktionen ganz Wesentliches für die Gesellschaft leisten. Der Beitrag schürt in boulevardesker Art lieber Ängste und Distanz in der Bevölkerung, anstatt ein umfassendes und faires Bild des wahren „Lifestyles im Schützenwesen“ abzugeben.
Der DSB wird den Beitrag zum Anlass nehmen, eine Protestnote an die Redaktion Report Mainz mit der Aufforderung zu einer objektiven Gegendarstellung zu senden. Wohl wissend aus der Vergangenheit, dass diese nicht zum Umdenken führen wird.
DSB-Vereine, die aufgrund des ARD-Beitrags von regionalen/lokalen Medien kontaktiert werden und Hilfe benötigen, können sich gerne an die DSB-Pressestelle wenden.
QUELLE TEXT DSB