Das LLZ Dortmund des WSB feiert 40-jähriges Jubiläum - Jörg Jagener erinnert sich

Am 10. Dezember 1982 wurde das LLZ Dortmund feierlich eröffnet. 40 Jahre später blicken viele Menschen positiv auf die Zeit zurück.

Jörg Jagener ist der Geschäftsführer und früherer Buchhalter des Westfälischen Schützenbundes. Unter seiner Leitung wird seit mehreren Jahren die SCHÜTZENWARTE mit Text, Bildern und Erinnerungen gefüllt. Vor seiner Zeit als Hauptamtler in der Geschäftsstelle war Jörg Jagener aktiver Landeskaderathlet sowohl im Gewehr- als auch im Pistolenkader. Auch heute schießt er noch mit der Luftpistole bei seinem Stammverein, dem SV Deiringsen Liga.

 

Statement von Jörg Jagener zu 40 Jahren LLZ Dortmund

Mit Einbau der ersten elektronischen Anlagen im LLZ Dortmund durch die Firma SIUS wurden auch neue Geschossfangsysteme installiert, die mit Polywall-Material arbeiteten. Die Bleigeschosse wurden von diesem zähen - sagen wir mal - Gummiblock aufgefangen und blieben darin stecken. Der Vorteil war, dass das Geschoss nicht zerlegt wurde und (fast) kein Bleistaub anfiel. Das Material wurde durch die Reibung weich und schloss den Schusskanal hinter dem Geschoss, so dass die Blöcke relativ lange verwendet werden konnten. Natürlich bildeten sich auch hierbei mit der Zeit Bleinester in dem Block. Dann war der Zeitpunkt gekommen, das Polywallmaterial einzuschmelzen, vom Blei zu trennen und daraus neue Blöcke zu gießen. Hierzu wurde in der hintersten Ecke des Gebäudes eigens ein Kocher installiert. Trotz größter Umsicht und Einhaltung aller Vorschriften blieb es nicht aus, dass der Schmelzvorgang Qualm erzeugte, welcher durch einen starken Ventilator nach draußen abgeleitet wurde. Üblicherweise wurde der Kocher nur dann betrieben wurde, wenn kein Schießbetrieb herrschte.

Nun standen die Olympischen Spiele bevor. Es werden wohl die Spiele 1996 in Atlanta gewesen sein. Unser Lokalmatador Maik Eckhardt hatte sich zu ersten Mal für die Spiele qualifiziert und bereitete sich intensiv auf die Kleinkaliberwettkämpfe vor. Wann immer es seine Arbeit zuließ, kam er zum Training in das Leistungszentrum. Ein Vizepräsident, seines Zeichens Schmiedemeister aus Leidenschaft, hatte extra eine Pritsche angefertigt, um die spezielle Scheibenhöhe in Dortmund den Begebenheiten auf der Olympiaanlage anzugleichen.

Eines schönen Tages stand wieder eine Trainingseinheit an. Wie es sich gehört, wurde die Abluftanlage eingeschaltet, die SIUS-Anlage gestartet und Maik begann mit dem Liegendanschlag. So weit, so gut. Denn unmerklich wurde der Qualm des Polywall-Kochers nach und nach auf den Schießstand gesaugt, sammelte sich zunächst unter der Decke, senkte sich jedoch mit der Zeit ganz langsam immer weiter ab. Beim Liegendschießen war das kein Problem, da konnte Maik quasi darunter her zielen. Ein Training im Stehend- oder Knieendanschlag war an diesem Tag allerdings nicht möglich. Auf dieser Höhe lag die Sichtweite unter 50 Meter...

Jrg Jagener Maik Eckhardt

 

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