Schritt für Schritt zurück in ein normales gesellschaftliches Leben – dieses Ziel hat natürlich auch der Deutsche Schützenbund.
Dieser hat in Abstimmung mit den Landesverbänden für seine Vereine ein Positionspapier entworfen, um die Wiederaufnahme des Sportbetriebs so schnell wie möglich - im Idealfall am 4. Mai - zu ermöglichen.
Schon seit einigen Tagen steht der DSB deshalb im intensiven Austausch mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie der Politik. Es geht dem DSB dabei nicht um eine bevorzugte Behandlung für seine Sportarten. Vielmehr muss es mit Blick auf die Rolle des Sports für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Erhaltung von Gesundheit und Mobilität der Bürgerinnen und Bürger gemeinsames Ziel sein, den aktiven Sportbetrieb an der Basis in einer für die Gesamtsituation verantwortlichen Form schrittweise wieder zu ermöglichen. Dabei sieht sich der Deutsche Schützenbund mit seinen fast 1,4 Mio. Mitgliedern in über 14.000 Vereinen als wichtiger Teil einer sportlichen Solidargemeinschaft unter dem Dach des DOSBs.
DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels unterstützt diese Vorgehensweise: „Natürlich fehlt uns allen unser Sport. Deshalb wollen wir mit für uns geeigneten Regeln langsam in den Sportbetrieb zurückkehren.“ Verantwortungsbewusstsein und Zusammenhalt seien jetzt in dieser Zeit besonders gefragt, appelliert von Schönfels. Werte, die Schützen von jeher auszeichnen.
Wir wollen mit für uns geeigneten Regeln langsam in den Sportbetrieb zurückkehren!
Hans-Heinrich von Schönfels, DSB-Präsident zu den angedachten Maßnahmen
Der DSB hat sieben grundsätzliche Übergangsregelungen erarbeitet, die sich an den Empfehlungen des DOSB orientieren, und diese für den Bogen- und Schießsport konkretisiert. Dabei geht es u.a. um die Schlagworte „Distanzregeln“, „Hygieneregeln“ und „Trainingsgruppen“.
Die Übergangsreglungen liegen zwischenzeitlich dem DOSB vor, der diese für alle Sportarten zusammengefasst an die Sportministerkonferenz (SMK) der Länder weiterleiten wird. Auf der Basis sportartspezifischer Vorgaben der Fachverbände soll dann in der kommenden Woche ein bereits vorliegender Entwurf eines "SMK-Stufenplans" endgültig beschlossen werden.
Der Entwurf des "SMK-Stufenplans" sieht bisher u.a. vor:
"In einem ersten Schritt solle im Breiten- und Freizeitsport – gleichermaßen für alle Sportarten – der Trainingsbetrieb wieder erlaubt werden, sofern die Sportangebote an der „frischen Luft“ stattfinden, also im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlagen. Dabei müsse ein Abstand zwischen den Sporttreibenden von zwei Metern gewährleistet sein, bei Einhaltung der auch sonst üblichen Hygienemaßnahmen. Sport solle zudem „kontaktfrei“ ausgeübt werden, der Wettkampfbetrieb und Zuschauerbesuche blieben vorerst untersagt."
„Zunächst werden wir unseren Sport anders ausüben, aber deshalb mit nicht weniger Spaß und Freude“, blickt von Schönfels in die nahe Zukunft. „Veränderung bereitet oftmals Unbehagen, aber es bietet auch Chancen. Und so müssen wir es sehen: Die Situation als Chance, unseren Sport mit viel Kreativität und Engagement weiter voran zu treiben, um später auch wieder gemeinsam den Sport auszuüben zu können, den wir lieben.“
Neben dem Drang, seinem Hobby wieder nachgehen zu können, kommt im Bereich des Waffenrechts noch der Nachweis für das Bedürfnis zum Erwerb und Besitz von Sportwaffen hinzu. Dazu wird eine regelmäßige Schießsportausübung von einmal monatlich bzw. 18 Mal pro Jahr gefordert. Mit zunehmender Dauer der Einschränkungen wird das Erbringen dieses Nachweises erschwert. Und auch deshalb wird um eine Wiederaufnahme des Sportbetriebs in den Vereinen des Deutschen Schützenbundes unter strenger Einhaltung der oben genannten Übergangsregeln gebeten.
Im Anhang befindet sich die DSB-Stellungnahme zum Schieß- und Bogensport in Zeiten der Corona-Pandemie.
Anhänge
5143-Schiess-_und_Bogensport_in_Zeiten_der_Corona-Pandemie_DSB-Stellungnahme_2020-04-22.pdf