Bei den Europameisterschaften in Lonato/ITA überzeugten die Junioren auf ganzer Länge. Die Erwachsenen hatten hingegen keine Chance.
Mixed-Wettbewerbe: Reichert & Honkomp triumphieren im Shoot-off
Nach den Einzel-Leistungen mit Gold durch Eva-Tamara Reichert und und Platz vier von Christopher Honkomp war klar, dass das deutsche Team auch im Mixed vorne mitschießen könnte. Das tat es dann in unnachahmlicher Art: Mit 143 Scheiben und vier Treffern mehr als die Zweitplatzierten Russen schossen sie sich ins Goldfinale. Dort lag das DSB-Duo immer vorne, ehe die Russen mit den letzten Schüssen ein Shoot-off erzwangen. In diesem behielten die deutschen Nachwuchs-Kräfte die Oberhand und waren überglücklich: „Es ist ein Traum. Natürlich hat man Hoffnungen und hat sich vorbereitet. Wir haben bis zum Ende gekämpft und das ist die Belohnung“, so Honkomp. „Wir haben schon Mixed-Final Erfahrung zusammen gesammelt und schießen immer zusammen“, verriet Reichert das Geheimnis des Erfolges.
Ebenfalls auf Medaillenkurs lagen Nadine Messerschmidt und Tilo Schreier bei den Erwachsenen. Beide schossen jeweils gute 71 Scheiben und rangierten damit – gleichauf mit der Ukraine und Großbritannien – auf Rang vier. Das Shoot-off musste entscheiden, in diesem setzten sich die Briten durch. „Das war eine sehr solide Teamleistung mit jeweils 71 Treffern. Das Paradoxe im Shoot-off war, dass wir ausgeschieden sind, ohne dass Nadine einen Schuss abgegeben hat.“
Team-Wettbewerbe: Silber und Bronze für den Nachwuchs
Zuvor hatte es in den Team-Wettbewerben bereits zwei Medaillen für den Nachwuchs gegeben. Die Junioren in der Besetzung Christopher Honkomp, Arne Hollensteiner und John Kellinghaus gewannen Silber, im Finale erwiesen sich nur die Tschechen (49:54) als besser. Die Juniorinnen mit Eva-Tamara Reichert, Johanna Wedekind und Maria Volkhardt sicherten sich abschließend durch ein 45:43 gegen Italien Bronze. Das Frauen-Team scheiterte im Viertelfinale an den top-gesetzten Italienerinnen, die Männer hatten sich nicht für das Viertelfinale qualifiziert.
Jubel bei den Juniorinnen, Enttäuschung bei den Frauen. Denn das Trio Nele Wißmer, Nadine Messerschmidt und Valentina Umhöfer konnte zu keiner Zeit in das Geschehen um die Finalplätze respektive Medaillen und Quotenplätze eingreifen und haderte mit den Leistungen. Bereits nach den ersten zwei Runden waren Wißmer, Messerschmidt (jeweils 42) und Umhöfer (41) abgeschlagen. Am Ende sprangen die Plätze 30 (Messerschmidt, 108 Treffer), 35 (Umhöfer, 107) und 37 (Wißmer, 106) heraus, die Finalplätze wurden um deutliche zehn Treffer verpasst.
So bleibt als einziger, aber durchaus größerer Wermutstropfen aus deutscher Sicht: Sowohl im Trap als auch im Skeet konnten die deutschen Schützen keinen Quotenplatz für Tokio 2020 gewinnen. "Summa sumarum war das Abschneiden unserer Männer und Frauen enttäuschend, waren doch ansprechende Vorleistungen vorhanden", so Krämer. Somit verbleibt im nächsten Jahr lediglich eine Chance beim europäischen Qualifikationsturnier in Chateauroux/FRA, sich den Traum von Olympia zu erfüllen. Bislang gibt es einen Startplatz Skeet Frauen (Nele Wißmer beim Weltcup in Lahti). Text & Foto: DSB