Eingeladen durch den Landtagspräsidenten André Kuper fanden die Schütz*innen mahnende und lobende Worte für die Politik in NRW.
Eine Tradition, die 2008 begann, wurde nach pandemiebedingter Pause in diesem Jahr fortgeführt. Landtagspräsident André Kuper lud die Schützen aus NRW in das Herz der Demokratie in NRW, den Düsseldorfer Landtag, ein. Mit dem Sauerländer Schützenbund, dem Oberbergischen Schützenbund, dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, dem Rheinischen Schützenbund, der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine und dem Westfälischen Schützenbund und seiner Präsident*innen waren Seitens der Schützenverbände hochrangige Stellvertreter anwesend.
Von Seiten der Politik und des Sports in NRW waren unter anderem Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW, Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW, sowie André Kuper, Präsident des Landestages NRW vertreten. Aus allen Parteien wohnten dem großen Zapfenstreich, sowie der anschließenden offenen Gesprächsrunde zahlreiche Abgeordnete verschiedener Parteien bei.
Den Auftakt des 6. Parlamentarischen Abends bildete das Antreten der Schütz*innen am Apollo-Varieté unter der Rheinkniebrücke. Angeführt wurde der kurze, aber imposante Umzug zum Landtagsgebäude durch den Tambourcorps Oberelspe und den Musikverein Frenkhausen. Dort nahmen alle Beteiligten für den großen Zapfenstreich Aufstellung. Die eingetretene Dunkelheit, die Musik, die Fackelträger und die große Anzahl an Schütz*innen sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre. Die Zuschauer säumten den Landtagsvorplatz, die Balkone, Besprechungsräume und Bürofenster, um dem Spektakel der Schütz*innen aus NRW beiwohnen zu können.
Die Worte „Großer Zapfenstreich beendet“ leiteten zum nächsten Programmpunkt des Parlamentarischen Abends über. Erstmals wurden die Reden von Landtagspräsident André Kuper und eines Vertreters/einer Vertreterin der Schützenverbände direkt vor dem Landtagsgebäude durchgeführt.
Landtagspräsident André Kuper begrüßte die Schütz*innen herzlich in seiner Ansprache. Er entschuldigte sich kurz für seine Stimme, schaffte es aber mit den Inhalten seiner Worte die Schütz*innen zu überzeugen und mitzunehmen. Ein besonderer Dank ging an die Musiker*innen für den beeindruckenden großen Zapfenstreich und die vielen mitangereisten Schütz*innen. Kuper betonte, dass die Politik in diesen schwierigen Zeiten an der Seite der Schütz*innen in NRW steht und man stets daran interessiert sei eine vernünftige, umsetzbare und konstruktive Lösung für alle Beteiligten zu finden. Die Werte des Schützenwesens seien damals wie heute unabdingbar für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Britta Damm, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine sprach in diesem Jahr das Grußwort der Schützenverbände NRW. Sie stieg ein mit den Worten: „Alles, was Sie gerade genannt haben, habe auch ich auf meiner Liste. Aber da müssen wir jetzt gemeinsam durch.“, was allgemein für kurze Erheiterung sorgte. Britta Damm fand in ihrer Rede Worte des Dankes, aber auch der Mahnung für die Politik in NRW. Schützenvereine- und Verbände leisten großes für die Gesellschaft durch ihre Wertevermittlung, aber auch durch ihre ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen und der Gesellschaft. Bereits vor vielen Jahren und Jahrzehnten galten Schütz*innen als Helfer der Gesellschaft. Schützen schützen und Schützen helfen! Werte wie Toleranz, Respekt und Hilfsbereitschaft müssen nun auch Werte sein, die den Schützen selbst entgegengebracht werden. Nicht nur Corona, sondern auch die Energiekrise stellt die Schützen in NRW vor große Herausforderungen, das Thema Bleiverbot, Gebühren und Auflagen bei Veranstaltungen und Festen, sowie der immer höher werdende Aufwand für immer weniger Ehrenamtliche sind Themen größter Dringlichkeit. Die Vereine stoßen an ihre Grenzen.
In Zeiten von Corona, hat die Politik bewiesen, dass sie an der Seite der Vereine steht und mit ihren Maßnahmen wirkungsvoll unterstützt, aber auch die Vereine haben der Gesellschaft mit ihren sozialen Aktionen und Kampagnen den Rücken gestärkt. „Nun brauchen in Zeiten der Energiekrise die Schütz*innen Schutz und die Schütz*innen Hilfe aus Gesellschaft und Politik. Vielen Dank!“, beendete Britta Damm ihre Rede.
„Das war in diesem Jahr wieder eine gelungene Veranstaltung des Landestages. Der Zapfenstreich war beeindruckend und die anschließenden Reden vor den Toren des Landestages zu halten war meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Ich selbst habe leider keinen der Minister des Landes NRW gesehen und ich würde mir wünschen, diese bei der nächsten Veranstaltung vor Ort anzutreffen.“, fasste der Ehrenpräsident des WSB, Klaus Stallmann, den Abend zusammen.
Im weiteren Verlauf des Abends bestand bei leckerem Essen und reichlich Getränken die Möglichkeit, sich untereinander und mit den Abgeordneten zu aktuellen Themen auszutauschen. Der ein oder andere bekam auch in diesem Jahr eine Führung durch die Geschäftsräume der Abgeordneten oder durch den Plenarsaal des Landtages, um dort die Atmosphäre zu spüren und den beeindruckenden Saal als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.
Ein besonderes Highlight bildete der Stand für Lichtschießen mit Gewehr und Pistole. Betreut durch die Jugendleiter des Rheinischen und des Westfälischen Schützenbundes durften Politiker, Vertreter des Sports und viele der Schütz*innen sich an den Sportgeräten probieren. Im Schützenwesen gibt es ein gutes Zusammenspiel aus Tradition & Brauchtum, sowie Innovation. Gerade im sportlichen Bereich vieler Vereine wird mit neuesten Techniken und Ausrüstungen das Kinder- und Jugendtraining zukunftsgerecht gestaltet.
SCHÜTZEN sind WERTvoll!
TEXT PS FOTOS WSB/RSB