Munich 1972 Memorial Cup: Toller Sport, phantastischer Rahmen

50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München 1972 veranstaltete der DSB zur Erinnerung ein Gedächnisschießen.

 

220909 Memorial CupToller Sport in einer freundschaftlichen Atmosphäre und einem phantastischen Rahmen: Der Munich 1972 Memorial Cup in Gedenken an die Opfer des olympischen Terroranschlags vor 50 Jahren war ein voller Erfolg und sah das israelisch-deutsche Duo Olga Tashtchiev & Hans-Laurin von Schönfels als strahlende Sieger.

 

Zelig Storch, Olympia-Schützling von Kehat Schor, und Sedi Hershkovitz, Ehefrau des in diesem Jahr verstorbenen zweiten München 1972-Teilnehmers Henry Hershkovitz, waren ebenso vor Ort wie Michael Shahar, die Tochter des ermordeten Schießsport-Trainers. Sie sahen einen wunderbaren Mixed-Wettkampf mit dem Luftgewehr, in dem jedes Team aus einem deutschen und einem israelischen Schützen bestand.

Zunächst ermittelten die acht Nachwuchsschützen aus Deutschland und Israel sowie die acht aktuellen und ehemaligen Weltklasseathleten beider Länder in einer Qualifikation die Teamzusammensetzungen. Der beste deutsche Erwachsene (Sonja Pfeilschifter 207,9 Ringe) bildete ein Team mit dem viertplatzierten israelischen Nachwuchsschützen (Nadav Eisenberg 190,7 Ringe), der beste israelische Top-Schütze (Sergey Richter 207,5 Ringe) ein Duo mit der Nummer vier des deutschen Nachwuchses (Constantin Engler 199,1 Ringe) usw.

 

220909 Memorial Cup 2In den folgenden Halbfinals und Medaillenmatches zeigten die acht Teams die Faszination des Schießsports: Hohe Ringzahlen, die Begeisterung im Publikum hervorriefen, enttäuschte Reaktionen nach missratenen Schüssen sowie Jubel für die siegreichen Teams. Am Ende gewannen Tashtchiev & von Schönfels durch ein 17:7 im Goldfinale vor Sergey Richter & Constantin Engler. Bronze ging an die Duos Shiri Elit Sternberg & Marie Hönge und Hoshen Zunnz & Jürgen Wallowsky, da Sternberg wegen Unwohlsein nicht mehr antreten konnte.

Alle Teilnehmer erhielten die eigens angefertigten Medaillen aus den Händen von Michal Shahar, der Tochter des ermordeten Kehat Schor, und von Carmela Shamir, der israelischen Generalkonsulin. Zudem gab es für die Teams auf dem Podest noch eine „Waldi“-Nachbildung - das Dackel-Maskottchen von 1972, erfreut sich auch 50 Jahre später immer noch sehr großer Beliebtheit.

 

Endstand des Munich 1972 Memorial Cup

  1. Platz: Olga Tashtchiev & Hans-Laurin von Schönfels
  2. Platz: Sergey Richter & Constantin Engler
  3. Platz: Shiri Elit Sternberg & Marie Hönge und Hoshen Zunnz & Jürgen Wallowsky
  4. Platz: Alma Mussan Levy & Anna Janßen und Ella Goldfaden & Johanna Kurmann und Nadav Eisenberg & Sonja Pfeilschifter und Lihi Naama Rabi & Maik Eckhardt


Stimmen von Sportlern zum Munich 1972 Memorial Cup

Sergey Richter (Israel): „Ich war 2007 das erste Mal in München. Jetzt war es aber das erste Mal, dass ich im Olympiapark war und die Gedenkstätte besucht habe. Ich kannte Henry Hershkovitz sehr gut, wir haben zusammen einen Film gedreht. München ist für mich eine der besten Schießstätten, weil ich hier auch schon viele Medaillen gewinnen konnte. Es war - wie für alle israelischen Sportler - sehr wichtig für mich, heute hier dabei zu sein.“

Sonja Pfeilschifter (Deutschland): „Es ist etwas Besonderes, am Munich 1972 Memorial Cup teilzunehmen und der israelischen Sportler zu gedenken. Es war für mich bereits eine Ehre, dass ich gefragt wurde, mitzumachen. Und es ist für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen, dabei zu sein.“

Anna Janßen (Deutschland): „Ich habe mich sehr gefreut, hier dabei zu sein, weil es eine tolle Aktion ist. Ich bin sehr gut mit Sergey Richter befreundet und freue mich, dass die Israelis nach Deutschland gekommen sind.“

 

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