Spannend machte es auch das deutsche Männerteam. In der Besetzung Jens Asbach (Compound), Florian Kahllund (Recurve) und Michael Meyer (Blankbogen) gingen die Deutschen in Führung, doch so schnell sie sich zwei Ringe Vorsprung erarbeitet hatten, so schnell war er auch wieder weg. Mit Gleichstand ging es in die zweite Hälfte des Matches. Doch die Männer gaben nicht auf, motivierten sich immer wieder gegenseitig und arbeiteten konzentriert. Erst der letzte Pfeil sollte am Ende über Gold oder Silber entscheiden. Eine Drei hätte dem Amerikaner zum Sieg gereicht, doch der steile Hang hatte seine Tücken und er verfehlte die Scheibe weit. Somit ging auch diese Goldmedaille mit 49:47 ans Team Deutschland. Peter Lange zeigt sich begeistert: „Dass wir die Amerikaner in der Besetzung (Anderson, Ellison, Demmer III) schlagen konnten, war schon eine Sensation!“
Gold für Unruh und Bronze für Landesfeind im Einzel
Zum zweiten Mal um Gold ging es für Lisa Unruh, die sich ihren Weg ins Recurve-Finale hart erkämpft hatte. Doch zeigte die Olympiazweite von Rio ihre ganze Klasse und ließ ihrer Konkurrentin zu keiner Zeit eine ernsthafte Chance. Souverän siegte sie mit 54:40 Ringen und holte sich damit ihren zweiten WM-Titel innerhalb von 24 Stunden. „Ich bin richtig glücklich und stolz mich zweifache Weltmeisterin nennen zu dürfen“, so die Polizeiobermeisterin. Vor allem gestern schon einmal auf dem Kurs geschossen zu haben, und die 60-Meter-Distanz richtig einschätzen zu können, sei für sie der entscheidende Vorteil gewesen. Für eine weitere Medaille hingegen sorgte Compound-Schützin Carolin Landesfeind. Die frischgebackene Team-Weltmeisterin qualifizierte sich fürs Finale um Platz drei. Dort lieferte sie sich mit der Italienerin Franchini ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit drei starken Sechser-Wertungen in End drei holte sich Landesfeind jedoch den entscheidenden Vorteil und siegte am Ende mit 58:55. Die Bronzemedaille hatte sie sich nach diesem tollen Auftritt damit redlich verdient. Martina Boscher gelang ebenso ein toller Wettkampf, der mit Platz fünf belohnt wurde. „Ich bin überglücklich über diesen Erfolg. Alle im Team haben ihr Bestes gegeben. Es war konditionell und technisch sehr anspruchsvoll. Alle waren perfekt vorbereitet und haben die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt“, zieht Peter Lange am Ende Bilanz einer äußerst erfolgreichen Weltmeisterschaft der deutschen Feldbogenschützen.