Die Ehrenamtsberater des LSB für Ihren Verein

Das Ziel: Gemeinsam mit ausgebildeten Ehrenamtsberatern eine systematische Mitarbeiterentwicklung im Verein etablieren. Auch die Sportvereine merken: Es wird zunehmend schwierig, Freiwillige zu finden, die eine ehrenamtliche Aufgabe im Verein übernehmen. Vor allem der Generationenwechsel in den Vereinen und veränderte Bedürfnisse für ehrenamtliches Engagement sind die Ursachen, so heißt eine der Erkenntnis. Dabei ist die prinzipielle Bereitschaft, etwas für die Allgemeinheit zu tun, durchaus gestiegen. Hier setzt das Projekt des Landessportbundes NRW an: Es bietet Vereinsmitgliedern eine kostenlose Ausbildung zum Ehrenamtsberater an, nach dem Motto: „Frische Ideen und motivierte Köpfe finden“. Die Berater kommen 18.00 Uhr, Tönisvorst. Das Clubhaus des SV St. Tönis ist gut gefüllt. Rund 20 gestandene Vereinsmitglieder haben sich versammelt, um das Thema Ehrenamt im SV auf neue Füße zu stellen. Die Stimmung ist aufgeräumt, die Getränke gut gekühlt. Referent des Abends ist Ronnie Goertz. Der Ehrenamtsberater des LSB hat seinen Beamer aufgebaut, um Infos auf ein Tuch zu projizieren, das provisorisch an der Wand angebracht ist. Was aber nicht im geringsten Rückschlüsse auf die Veranstaltung zulässt. Im Gegenteil: Der Workshop gestaltete sich vorbildlich. „Viele von uns im Vorstand sind schon länger als 30 Jahre aktiv. Für uns ist die Zeit gekommen, frische Ideen und neue Köpfe zu finden. Wir suchen nur noch den besten Weg“, nennt Finanzwart Heinz-Gerd Stroecks den Anlass des Workshops. Als einer der ersten nutzt der Verein die Gelegenheit, das Beratungsangebot, das der LSB im Rahmen seiner Initiative Ehrenamt aus der Taufe gehoben hat, in Anspruch zu nehmen. Goertz lobt: „Der SV Tönis stellt frühzeitig die Weichen. Es wäre ideal, wenn andere diesem Beispiel folgten. Die meisten kommen erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Selbsterkenntnis als erster Schritt zur (Ver-)Besserung Die Gründe, warum das so ist, sind vielfältig. Vor allem der Generationenwechsel in den Vereinen und veränderte Bedürfnisse für ehrenamtliches Engagement sind die Ursachen. Das Gute: Obwohl ein Rückgang des ehrenamtlichen Engagements im Sport zu beobachten ist, ist gleichzeitig die prinzipielle Bereitschaft gestiegen, sich zu engagieren. Diese Ressource gilt es nun zu nutzen. „Zwar gab es auch in der Vergangenheit bereits eine Beratung für die Mitarbeitergewinnung. Sie erfolgte jedoch in einem anderen Kontext“, blickt Jan-Christian Theobald zurück. Er hat wie Goertz Ende vergangenen Jahres die erste Ausbildungseinheit zum Ehrenamtsberater absolviert. „Mit dieser Qualifizierung wurde das Thema nun aufgewertet, systematisch aufbereitet und Wissen vertieft“, bilanziert er. Theobald schätzt vor allem das „Lebenszyklusmodell“, eines der zentralen Ausbildungsinhalte. In zehn Punkten zeigt es, wie ein Ehrenamtsmanagement Schritt für Schritt gefördert werden kann. Das reicht von der Begrüßungskultur über die Beschreibung konkreter Aufgabenstellungen bis hin zur Verabschiedung. „Als Schaubild eignet sich das Modell wunderbar, um zu erläutern, wie alle Punkte miteinander zusammenhängen und wie wichtig es ist, sich nicht nur mit einem Einzelaspekt zu beschäftigen“, lobt Theobald. Zurück zum SV St. Tönis: Auch Ronnie Goertz hat das Modell inzwischen seiner Zuhörerschaft vorgestellt und geht zur „Potenzialanalyse“ über. Mit einem mehrseitigen Fragebogen sollen die Anwesenden die Ist-Situation des Vereins beim Thema Ehrenamt einschätzen. Frei nach dem Motto: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur (Ver-)Besserung. „Bitte das Ergebnis nicht als Wertung auffassen“ betont Goertz. Klar formulierte Aufgabenbeschreibungen sind Pflicht... Den vollständigen Artikel fnden Sie »hier in der aktuellen Ausgabe des LSB-Magazins "Wir im Sport" Weitere Informationen zum Thema Ehrenamtsberatung finden Sie auf der Website der Initiative Ehrenamt unter www.sportehrenamt.nrw. Text: Michael Stephan Foto: Andrea Bowinkelmann